Anwender wollen feste Preise

10.02.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Erfolgsabhängige Bezahlmodelle sollen IT-Berater in die Pflicht nehmen und für Qualität sorgen. In der Praxis haben sie sich als untauglich erwiesen. Festpreis und aufwandsabhängige Vergütungen sind die Regel.

Hier lesen Sie ...

  • warum sich erfolgsabhängige Vergütungsmodelle nicht durchsetzen konnten;

  • wieso Bonus- und Malusregelungen schwierig sind;

  • warum Anwender Festpreismodelle bevorzugen;

  • wie sich die Kosten für Aufwandszahlungen reduzieren lassen.

Die Anwender bevorzugen klare Vergütungsregeln. Erfolgsabhängige Modelle finden nur selten Anwendung. Sie bergen viel Streitpotenzial, so dass die Vertragspartner zumeist die Finger davon lassen.
Die Anwender bevorzugen klare Vergütungsregeln. Erfolgsabhängige Modelle finden nur selten Anwendung. Sie bergen viel Streitpotenzial, so dass die Vertragspartner zumeist die Finger davon lassen.

Was die Beraterbranche von erfolgsabhängigen Bezahlmodellen hält, machte ein Teilnehmer des jährlichen Treffens des Bundes deutscher Unternehmensberater (BDU) im November 2002 in München deutlich: "Bieten Sie Ihrem Kunden ruhig einen erfolgsabhängigen Vergütungsvertrag an. Wenn er sieht, was so ein Abkommen ihn im ungünstigsten Fall kostet, unterschreibt er garantiert nicht", unkte der Consultant. Damals wurden derartige Bezahlmodelle in der gesamten strauchelnden Wirtschaft häufig diskutiert, aber selten vereinbart. Etablieren konnten sie sich nie.

"Für erfolgsabhängige Bezahlmodelle sind stabile ökonomische Verhältnisse erforderlich. Man benötigt Messgrößen, die auch in zwei Jahren noch gelten. Wir haben danach gesucht und nichts gefunden", begründete Peter Kailing, IT Global Applications Manager bei der Basell Polyolefine GmbH, seine Ablehnung. Basell ist weltgrößter Kunststoffhersteller von Polypropylen und Polyethylen. "In der chemischen Industrie", so Kailing, "gibt es derzeit ein Hauen und Stechen." Fusionen, Ausstiege, Portfoliobereinung so- wie Strategieänderungen sorgen dafür, dass laufende Projekte ständig den neuen Rahmenbedingungen angepasst werden müssen.

Konzepte wechseln ständig