Anwender wählen die bestendeutschen Systemhäuser

25.08.2008
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Bechtle, MR Datentechnik und RZNet sind die kundenfreundlichsten Dienstleister im hiesigen IT-Markt.

Wie zufrieden sind deutsche Kunden mit den Leistungen ihrer Systemhäuser? Wie beurteilen sie deren Leistungen in Projekten etwa zur IT-Sicherheit oder Server-Infrastruktur, und welche Dienstleister schneiden unterm Strich am besten ab? Diesen Fragen gingen die computerwoche und ihre Schwesterpublikation ChannelPartner in einer dreiwöchigen Online-Befragung nach. Das Ergebnis: Die Bechtle AG aus Neckarsulm ist das beste Systemhaus in der Umsatzklasse ab 250 Millionen Euro, mit hauchdünnem Vorsprung vor der Computacenter AG (siehe Grafik). Den dritten Platz teilen sich die Cancom IT Systeme AG und die Leipziger PC Ware Information Technologies AG.

Awards in drei Kategorien

Um das Wettbewerbsumfeld realitätsnah abzubilden, vergaben die computerwoche und ChannelPartner Awards in drei Umsatzkategorien: Kleinere Anbieter traten in der Klasse bis 50 Millionen Euro an, mittelgroße sollten einen Jahresumsatz zwischen 50 und 250 Millionen erwirtschaften. Die Königsklasse beginnt mit Umsätzen ab einer Viertelmilliarde Euro. Anwender bewerteten ihre Systemhäuser dabei jeweils mit Schulnoten von 1 bis 6. In die Beurteilung flossen insgesamt 1649 IT-Projekte aus sechs Kategorien ein. Dazu zählten Anwendersoftware, IT-Sicherheit, Storage, Mobility, Netzwerklösungen und PC-/Server-Infrastruktur.

Im Mittelstandssegment hat die Nürnberger MR Datentechnik Vertriebs und Service GmbH die Nase vorn. Sie erreichte mit einer Gesamtnote von 1,55 eine bessere Wertung als die zweitplatzierte Kumatronik (Note 1,69). Auf dem dritten Platz landete die Ulmer Fritz & Macziol Software und Computervertrieb GmbH mit einer Bewertung von 1,82.

Das beste Ergebnis aller deutschen Systemhäuser im Vergleich erzielte die RZNet AG mit einer Gesamtnote von 1,46. Der Kerpener Anbieter taucht im Ranking der kleineren Systemhäuser bis 50 Millionen Euro Umsatz auf und behauptete sich vor der Bürotex aus Nürtingen (Note 1,73). Mit etwas Abstand (Note 1,86) eroberte die Münchner Datalog Software AG Rang drei.

Zehn Gewinner ausgezeichnet

Die insgesamt zehn Gewinner nahmen die Auszeichnungen auf dem von ChannelPartner organisierten Systemhaus-Kongress "Chancen 09" in Düsseldorf entgegen.

In der Studie zeigt sich der deutsche Systemhaus-Markt zersplittert. Neben wenigen großen Playern kämpfen viele fachlich spezialisierte und/oder regional orientierte Unternehmen um Aufträge. Teilnehmer der Befragung konnten aus einer Liste der Top-50-Dienstleister wählen oder aber ein anderes Unternehmen nennen.

"So wie die deutsche Wirtschaft insgesamt stark mittelständisch geprägt ist, so verhält es sich auch mit den Systemhäusern", kommentiert CW-Chefredakteur Heinrich Vaske die Ergebnisse (siehe Seite 4). "Viele kleine, regional aufgestellte, thematisch spezialisierte Betriebe ergänzen das Spektrum der großen Anbieter, die sich als Allrounder aufstellen und überregional repräsentiert sind." (wh)