Lünendonk-Studie zum Information-Lifecycle-Management

Anwender versuchen Datenflut zu kanalisieren

20.08.2004

"Information-Lifecycle-Management ist ein Konzept aus Prozessen und Technologien, mit dem die Informationen eines Unternehmens über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg entsprechend ihrem Wert aktiv verwaltet werden können", erläutert Hartmut Luerßen, Geschäftsführer bei Lünendonk. Anhand von Regeln, die Geschäftsprozesse priorisieren sowie Kostenbetrachtungen und gesetzliche Bestimmungen berücksichtigen, ließen sich Informationen automatisch speichern und am jeweils optimalen Ort vorhalten.

Immer mehr Unternehmen investieren gezielt in Management-Software für Daten und Infrastrukturen, sorgen für transparente Prozesse und etablieren Service-Level-Agreements sowie entsprechende Controlling-Funktionen. "Die konsequente Weiterentwicklung dieser Strategie führt zum ILM, auch wenn manche Anwender das heute noch nicht mit diesem Begriff belegen", so Luerßen weiter. Einer Studie zufolge, für die die Lünendonk GmbH gemeinsam mit Techconsult 192 IT-Verantwortliche befragt hat, planen 17 Prozent der Unternehmen die Einführung von ILM-Lösungen oder haben bereits damit begonnen. Enterprise-Content-Management-Systeme, die einen wichtigen Baustein im ILM-Konzept darstellen, haben bereits 26 Prozent der Anwender im Einsatz, 14 Prozent planen derzeit eine Installation.

Als wichtigsten Treiber für die starken Datenzuwächse betrachten die IT-Leiter E-Mails mit Steigerungsraten von 38 Prozent. Aber auch Office-Dokumente sowie Data-Warehouse- und BI-Anwendungen belegen künftig 28 Prozent mehr Speicherplatz.

Kostenaspekte werden dabei immer wichtiger. Derzeit verrechnen 30 Prozent der Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern die Kosten für die Speichernutzung nach dem Verursacherprinzip mit Fachabteilungen und Geschäftsbereichen. Künftig planen dies 41 Prozent. Mit 37 und 50 Prozent liegen diese Werte bei Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sogar noch deutlich höher. Laut Luerßen steht dahinter die Überlegung, dass Anwender, die für ihren Speicherbedarf bezahlen müssen, genau überlegen, welche Daten auf Hochverfügbarkeits-Servern liegen müssen und welche auf kostengünstigere Systeme verlagert werden können. (rg)

Abb: Steigender Speicherbedarf

In diesem Jahr belegen E-Mails um 39 Prozent mehr Speicher. 2005 wird der Bedarf voraussichtlich nochmals um 38 Prozent zulegen. Quelle: Techconsult, Lünendonk