Anwender schläft - Arbeitsplatz-PC rechnet

14.10.2005
Via Grid Computing will BNP Paribas vorhandene IT-Ressourcen optimal auslasten und Kosten sparen.

Grid Computing wurde bislang in erster Linie eingesetzt, um die Leistung von Servern zu steigern. BNP Paribas Arbitrage geht einen Schritt weiter: Die französische Bank will in ihrem Unternehmensbereich "Equity and Derivatives" künftig auch brachliegende Kapazitäten ihrer Arbeitsplatz-PCs mit Hilfe eines Distributed- und Grid-Computing-Modells nutzen.

BNP Paribas liefert Berechnungen zu Risiko, Konditionen und Value at Risk (VAR) für den Handel mit Wertpapieren und Derivaten - die Nachfrage nach diesen Informationen steigt monatlich um zehn bis 15 Prozent. Um ihre bestehende IT-Infrastruktur bestmöglich zu nutzen und somit den künftigen Anforderungen auch ohne Investitionen in neue Hardware gewachsen zu sein, entschied sich die Bank für die Grid-Lösung "Platform Symphony" des kanadischen Softwareanbieters Platform Computing.

Eine Analyse ergab, dass die Arbeitsplatzrechner bei BNP Paribas derzeit nur zu etwa zehn Prozent ausgelastet sind. Mit Hilfe der neuen End-to-End-Lösung will der Finanzdienstleister die Nutzung seiner Ressourcen auf 80 Prozent erhöhen.

Die Grid-Software soll zunächst auf 2000 Arbeitsplatz-PCs und dann auf weiteren 3000 Desktops eingesetzt werden. Dabei werden die Rechner tagsüber nach wie vor ihre normalen Aufgaben erfüllen, während sie nachts für Equity-Berechnungen zur Verfügung stehen. Für ei- ne weitere Steigerung der Rechenkapazität soll die Lösung auch auf 500 Servern der Bank laufen. (kf)