SAP in der Kritik

Anwender kritisieren zu komplexe Systeme

01.03.2010
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Kaum ist die Wartungsdebatte vorbei, stellen SAP-Kunden neue Forderungen an ihren Softwarelieferanten. Die Systeme sollen weniger komplex und die Qualität der Produkte besser werden.

Großer Beratungsbedarf, wenig flexibel bei Änderungen, hoher Wartungsaufwand und Softwareentwicklungen, die teilweise an den Bedürfnissen der Benutzer vorbeigehen - so beschreibt Marco Lenck, Vorstandsmitglied der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG), auf Basis einer aktuellen Umfrage die Situation vieler SAP-Landschaften in deutschen Anwenderunternehmen. Die Systeme seien zu komplex und die Produktqualität sei auch schon einmal besser gewesen. Die einst innige Beziehung zwischen dem größten hiesigen Softwarehaus und seinen Kunden scheint Risse bekommen zu haben. Ursache dafür ist nicht allein der über Monate hinweg in aller Öffentlichkeit ausgetragene Streit um die Erhöhung der Wartungsgebühren. Auch mit der Technik sind die Anwender längst nicht mehr so zufrieden wie noch zu guten alten R/2- und R/3-Zeiten.

Geringere Komplexität und höhere Qualität rangieren auf der Wunschliste der Anwender nach Verbesserungen mit deutlichem Abstand ganz oben. Die sonst üblichen Forderungen nach mehr Funktionen und einer besseren Bedienbarkeit der Software stehen auf der acht Punkte umfassenden Prioritätenskala dagegen am Ende.

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