WWW hält im Netz-Management Einzug

Anwender können nun Netzgeräte mit Web-Browsern konfigurieren

11.10.1996

Mit dem "NetdirectorWeb" setzt der kalifornische Hersteller UB Networks auf die grafisch orientierte Netzverwaltung via Browser. Die Suite ermöglicht die Administration in Echtzeit und bietet darüber hinaus Funktionen zur proaktiven Analyse sowie Planung. Die hierzu verwendeten Tools sind Java-Applets, die Veränderungen im Netz ohne Verzögerung reflektieren. Im einzelnen setzt sich Netdirector aus den Produkten "Empower Critical Node Monitor", "Empower Java Realtime Management Applets", "Netdirector Homepage" sowie "Automated Network Monitoring System" zusammen. Letzteres stellt dem Anwender Analysen zur Verfügung und entwirft aufgrund einer längeren Beobachtung des Netzstatus Vorschläge zur proaktiven Verwaltung. Die hierfür erforderlichen Daten stellt unter anderem der als Empower-Modul konzipierte Node Monitor fest, der die mit "Geolan"-Hubs verbundenen Geräte wie Server oder Router überwacht.

Applets arbeiten in Echtzeit

Für die "Geolan/500"-Switching-Hubs ist dagegen das Realtime- Management-Applet zuständig. Es übernimmt das Monitoring und die Konfiguration des Gerätes und muß dazu nicht wie klassische Software auf dem System fest installiert, sondern kann bei Bedarf dynamisch von einem Web-Server geladen werden. Steuerzentrale der einzelnen Werkzeu- ge ist letztlich die Netdirector Homepage, die ein integriertes Verzeichnis des Netzes bereitstellt und Hyperlinks zu den Java-Applets aufweist.

Ebenfalls einen WWW-Kurs in Sachen Netzwerk-Management hat die Bay Networks Inc. eingeschlagen. Die Kalifornier wollen bis November ihre "Optivity"-Plattform auf Web-Kurs trimmen. In einem ersten Schritt soll Optivity in der Version 7.1 mit einem Web-basierten Monitoring aufwarten. Bereits realisiert ist der Web-Zugriff auf das objektorientierte "Enterprise Command Center", das die WANs, LANs, Subnetze, Hubs, Switches oder RMON-Probes eines Corporate Network abbildet.

An Web-fähigen Optivity-Applikationen hat Bay Networks bereits "Omniview" und den "Enterprise Health Advisor" im Programm. Bei ersterem handelt es sich um ein Tool, das Netzstatistiken erstellt und diese mittels Java Applets grafisch präsentiert. Der Health Advisor überwacht dagegen den Status der Geräte und informiert über Fehler und Performance-Probleme. Noch Zukunftsmusik sind allerdings Geräte, die sich via Web remote konfigurieren lassen. Darüber hinaus will Bay eigenen Angaben zufolge künftig die stapelbaren Hubs und Router der "Baystack"-Familie mit Web-Server- Technologie ausstatten.

Auf die Internet-Karte setzt auch die Acacia Networks Inc., Lowell, Massachusetts, mit "Novaweb", einem Werkzeug, das die intuitive Switch-Verwaltung ermöglichen soll. Mittels Web-Browser sind so Administratoren, wie es heißt, in der Lage, Switches zu konfigurieren und in Problemfällen remote zu überwachen. Letztlich verbirgt sich hinter Novaweb ein auf dem Simple Network Management (SNMP) basierendes Administrations-Tool, bei dem der User die grafische Oberfläche mit Hilfe eines Browsers frei wählen kann.