Aktuelle Studie

Anwender fordern IT-Demokratie

22.12.2009
Von 
Susanne Franke ist freie Fachjournalistin in München.

Ein paar konkrete Tipps

Demokratie ohne Chaos

Diese Schritte bewahren Sie davor, trotz Technologiedemokratie den Überblick zu behalten:

  • Veröffentlichen Sie regelmäßig klare und aktuelle Technologierichtlinien. Diese Regeln helfen, um die Bedrohung durch Sicherheitsverletzungen (und damit Produktivitätsverluste) zu minimieren. Ist beispielsweise die Nutzung von Blogs und Kontaktnetzwerken am Arbeitsplatz erlaubt, so muss eine Forderung an die Mitarbeitern lauten, sich bei Gesprächen über das Unternehmen eindeutig auszuweisen und Haftungsausschlüsse zu verwenden sowie Kunden, Partner und Lieferanten nicht ohne deren Zustimmung zu zitieren.

  • Diese Verhaltensmaßregeln für die Mitarbeiter müssen allerdings regelmäßig aktualisiert werden, denn die Technologien verändern sich mit atemberaubender Geschwindigkeit.

  • Richtlinien allein reichen nicht aus, sie müssen auch an die Mitarbeiter kommuniziert werden. Schulen und trainieren Sie Ihre Mitarbeiter. Kurse zum Einsatz sozialer Medien und privater Kommunikationsgeräte sollten Bestandteil der regelmäßigen Mitarbeiter-Trainings werden.

  • Delegieren Sie einen Teil der Sicherheitsüberwachung. Es könnte die zentrale IT-Abteilung überfordern, die stetig wachsende Zahl der von Mitarbeitern eingesetzten Anwendungen und Geräte zu schützen. Speziell ausgebildete IT-Experten in den Unternehmenseinheiten eignen sind möglicherweise besser, diesen Aspekt der Informationssicherheit abzudecken.

  • Entwickeln Sie eigene Kontaktnetzwerke. Große Unternehmen sollten den Aufbau von Kontaktnetzwerken in Erwägung ziehen, mit denen sie vom Informationsaustausch profitieren können - ohne Sicherheitsrisiken. Allerdings erfordern Aufbau und Wartung solcher Tools beträchtliche Ressourcen.

  • Machen Sie die Geschäftseinheiten zum IT-Partner - und sorgen Sie dafür, dass es auch andersherum funktioniert. Die Mitarbeiter haben oft ein feineres Gespür für den geschäftlichen Nutzen einer neuen Anwendung als die IT-Abteilung, und Bereichsleiter wissen möglicherweise besser über technische Erfordernisse sowie Praktiken von Mitarbeitern Bescheid. Die Geschäftseinheiten in die Entscheidungen über Technologiefragen einzubinden heißt, sicherzustellen, dass deren Wissen nicht verloren geht - und es schärft das Bewusstsein für neue Risiken.