Provider rüsten Modempool auf

Anwender erzwingen von AOL besseren Zugang

31.01.1997

Mit einem Budget von 300 Millionen Dollar ausgestattet, hatte AOL in den vergangenen Wochen in den USA einen Werbefeldzug gestartet, um die Abonnentenzahl auf zehn Millionen hochzuschrauben. Für 19,95 Dollar pro Monat, so das Angebot, könnten Kunden ohne Limit im Netz surfen. Der darauffolgende Boom im AOL-Netz führte dazu, daß Zugangsknoten völlig überlastet waren.

Eine unabhängige Studie bestätigte die Beschwerden gestreßter Anwender. In Spitzenzeiten, so fand die Inverse Network Technology Inc. heraus, waren drei Viertel der Versuche, sich in das Netz einzuwählen, erfolglos. Im Vergleich zu anderen Internet-Providern, die unter ähnlichen Bedingungen getestet wurden, zeigte das AOL-Netz äußerst schwache Leistungen.

AOL reagierte auf die teilweise auch gerichtlichen Drohungen der Anwender. Von den 300 Millionen für Abonnentenwerbung eingeplanten Dollar leitet das Unternehmen 100 Millionen Dollar in den Ausbau der Infrastruktur um. Insgesamt sollen somit 350 Millionen Dollar dafür ausgegeben werden, die Modemkapazität um 75 Prozent zu erhöhen.