Als Haupthindernis für eine größere Verbreitung von VoIP macht Datamonitor in dem aktuellen Report "The future of IP Telephony 1999-2003" die immer noch ungelösten Qualitätsprobleme aus. Das liege in erster Linie an der Unmöglichkeit, Bandbreite für Gespräche zu reservieren. Überlastungen im Netz könnten so zu inakzeptablen Qualitätseinbußen führen. Vor allem Unternehmen würden einen derart unzuverlässigen Dienst nicht nutzen - besonders wenn es um geschäftskritische Gespräche gehe. Andererseits seien die Kostenersparnisse von bis zu 40 Prozent, die Datamonitor ausmacht, für viele Kunden ein starkes Argument, um der herkömmlichen Telefonie zumindest teilweise den Rücken zu kehren.

Insgesamt habe Voice over IP aber zu einem starken Preisdruck auf dem Telefonmarkt geführt. Auch arbeiteten zahlreiche Ausrüster intensiv an qualitätsverbessernden Lösungen, etwa indem sie die für eine Sprachübertragung benötigte Bandbreite reduzierten. Außerdem entwickelt die Internet Engineering Task Force (IETF) derzeit Normen, mit deren Hilfe sich bestimmten IP-Datenströmen feste Bandbreiten zuweisen lassen.

Während er für die IP-Telefonie noch nicht in Sicht scheint, rechneten Beobachter für den Faxversand via Internet Protocol schon längst mit dem Durchbruch. Doch auch hier haben sich die Minutenzahlen kaum nach oben bewegt - und werden es laut Datamonitor bis 2003 auch nur geringfügig tun. Das liege aber in erster Linie an Marketing- und nicht an technischen Problemen. Kein größerer Service-Provider habe die Nachfrage aktiv stimulieren können - obwohl beim Faxen feste Bandbreiten kaum eine Rolle spielen.