Kaspersky vs. Freeware

Antiviren-Software im Vergleich

12.09.2008
Von 
Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur in den Bereichen Software und Internet. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Sicherheit für Endanwender bei PC und Mobil-Geräten.

Testergebnisse: Ein spannendes Rennen mit knappem Ausgang


Antivir & Co. schlugen sich bei den Sicherheitstests genauso gut wie das Kaufprogramm. Bei den Tests der Scanleistung lag das kostenlose Paket oft sogar ein oder gar mehrere Prozentpunkte vor Kaspersky. Das verdankt es auch seinen zwei Scan-Engines.

ITW-Malware: Das Freeware-Paket hatte alle weit verbreiteten Schädlinge aufgespürt - sowohl mit dem Virenwächter, als auch mit dem Scanner. Das gelang auch Kaspersky.

Zoo-Malware: Die Freeware fand bei den nicht so stark verbreiteten Schädlingen sehr gute 99,99 Prozent der rund 16.000 Bots und sagenhafte 100 Prozent der rund 31.000 Backdoor-Programme. Die beiden Gratis-Malware-Scanner machten im Test genauso überzeugend weiter: Von den 81.000 Würmern gingen ihnen sehr gute 99,95 Prozent in Netz, von den rund 270.000 Trojanern 99,97 Prozent.
Zusammengenommen waren das 399.944 Exemplare der Zoo-Malware, von denen die Freeware 99,97 Prozent entdeckte. Zum Vergleich: Kaspersky Internet Security kam hier auf 98,55 Prozent. Das ist ebenfalls sehr gut, aber doch etwas schlechter als die Freeware.

Rootkits: Die kostenlosen Programme spürten zwischen 91 und 100 Prozent der Rootkits auf und lagen in diesem Tests deutlicher vor der Kauf-Software (62 bis 82 Prozent). Gleichauf mit je 100 Prozent lagen die Konkurrenten bei der Suche nach gefährlichen OLE-Objekten (Object Linking and Embedding) und nach Malware in Archiven. Beim Aufstöbern von rund 11.000 Ad- und Spyware-Dateien trug - neben den Scannern von Antivir und Threat Fire - das Microsoft-Tool Windows Defender mit bei zu den sehr guten 99,49 Prozent. Kaspersky fand hier 98,59 Prozent.

Browser-Schutz: Deutlich schwächer war die Leistung beim Schutz vor gefährlichen Websites. Von den 23 getesteten Sites warnte das Freeware-Paket nur vor 5. Kaspersky kam hier auf 21 Sites - sehr gut. Diese Schwachstelle im Freeware-Paket lässt sich etwas mindern, wenn Sie etwa den McAfee Site Advisor installieren, der vor gefährlichen Websites warnt.

Archive: Schlecht war die Erkennung von laufzeitkomprimierten Programmen. Die meisten Malware-Autoren komprimieren ihre Schädlinge allein zu dem Zweck, dass Antiviren-Tools sie nicht entdecken. Das Freeware-Paket fand einmal 32,78 Prozent (Formate) und einmal 66,51 Prozent Prozent (Dateien). Kaspersky schnitt hier deutlich besser ab - 66,67 Prozent bei den Formaten, 84,33 Prozent bei den Dateien.

Verhaltensbasierte Erkennung: Gute Tools stoppen noch unbekannte Schädlinge, indem sie das Verhalten des Codes analysieren. Das Freeware-Paket kam bei Erkennung und Blockierung auf je 100 Prozent, Kaspersky nur auf 85 und 65 Prozent. Die gute Leistung der Gratis-Tools erkauft man aber mit vielen Fehlmeldungen und Warnungen (siehe "Bedienung").