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Ann Livermore: HPs Servicesparte leidet unter dem Fusions-Hickhack

22.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Am Vorabend der Abstimmung von Hewlett-Packards Aktionären zum geplanten Zusammenschluss mit Compaq hat sich Ann Livermore, President des Dienstleistungsbereiches HP Services, in einem internen Memo an ihre Mitarbeiter gewandt. Sie schreibt in dem vom 18. März datierten Papier, das dem "Dow Jones Newswire" seit gestern vorliegt, Umsatz und Gewinn im laufenden Quartal lägen bislang "weit unter Plan". Weiterer Grund zur Sorge: Auch der Auftragseingang entwickle sich schwach. In ihrem Memo beklagt Livermore, die "mögliche Ablenkung" der Mitarbeiter durch die Fusionspläne habe "Auswirkungen auf die Produktivität der Mitarbeiter und Entscheidungen der Kunden".

In einem Interview gestern versuchte Livermore, ihr Schreiben als "üblichen Motivationsappell" an ihre Manager herunterzuspielen. Das Servicegeschäft sei traditionell "back-end loaded", soll heißen der größte Umsatz fällt zum Quartalsende an. Zum bisherigen Geschäftsverlauf im zweiten Quartal wollte sich die Managerin nicht näher äußern. Sie erklärte aber, sie sei "abolut und hundertprozentig stolz und glücklich" darüber, wo ihre Mannschaft zum jetzigen Zeitpunkt stehe.

Das zweite Fiskalquartal von HP endet am 30. April. Die Analysten erwarten bis dato laut First Call/Thomson gut elf Milliarden Dollar Umsatz sowie 25 Cent pro Aktie Gewinn. Bei der Veröffentlichung der Bilanz für das erste Quartal hatte der Konzern selbst für das zweite Quartal ein geringes Umsatzminus gegenüber den 11,38 Milliarden Dollar in Q1 in Aussicht gestellt. Im vergangenen Geschäftsjahr trug die Servicesparte 16 Prozent um Gesamtumsatz bei und erwirtschaftete mehr als 20 Prozent des operativen Gewinns. (tc)