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Anleger fordern Dividende von Microsoft

04.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Angesichts der gigantischen Bargeld-Reserven des Software-Giganten Microsoft werden die Rufe der Börsianer nach einer Dividendenzahlung immer lauter. Nach den letzten verfügbaren Zahlen (Stand: 30. September) liegen in der Kasse der Gates-Company mittlerweile 36 Milliarden Dollar in bar oder in Form von kurzfristigen Anlagen. Kein anderes Unternehmen kommt auch nur annähernd an diese Zahl heran. Zum Vergleich: Der nach Bargeld-Besitz zweitreichste Konzern der Welt, General Electric, besitzt gerade einmal 8,8 Milliarden Dollar in Cash und kurzfristigen Anlagen. Und selbst IBM verfügt lediglich über eine Summe von vier Milliarden Dollar.

Bislang hatte der Konzern die Ausschüttung von Dividenden stets kategorisch abgelehnt. Die Überschüsse würden im Interesse der Anleger in die Zukunft des Unternehmens reinvestiert, hieß es zur Begründung. Außerdem wolle man sich gegen unvorhersehbare Ereignisse wappnen. Microsoft könne das Geld aber unmöglich ganz für neue Investitionen, Übernahmen oder den Rückkauf eigener Aktien ausgeben, heißt es aus Analystenkreisen. Auch sei der atemberaubende Bargeldbestand weit mehr als eine "Notreserve für regnerische Tage", so der US-Wirtschaftsexperte Patrick McGurn. Mit dieser Summe sei der Softwareriese sogar für eine Katastrophe biblischen Ausmaßes gerüstet. (jw)