CW-Wert

Angie

30.08.2005

Die Rolling Stones sind verärgert, weil die CDU den Hit "Angie" aus dem Jahr 1973 für Wahlkampfauftritte von Angela Merkel zweckentfremdet.

"Angie" als werbebegleitende Botschaft zu Mehrwertsteuererhöhung und Kopfpauschale, das geht nicht gut, wie auch ein kursorischer Blick auf den Text zeigt.

Wie das schon gleich negativ losgeht! Angie, Angie, when will those clouds all disappear? Angie, Angie, where will it lead us from here? Na, direkt zu Hartz IV unplugged, wird da doch sofort jeder politische Contra versucht sein, dazuzudichten.

With no loving in our souls...

And no money in our coats...

Das ist kein bisschen zukunftsorientiert, dafür hoffnungslos selbstzerfleischend. So was im Wahlkampf den Bürgern vorzusingen ist nachgerade fahrlässig.

But Angie, Angie, you can’t say we never tried. Auch das sehr problematisch. Mein Gott, was soll Angela auf solch eine Volte denn zu all diesen frustrierten Arbeitslosengeld-II-Empfängern und Jammerlappen sagen? Sie sollen den Gürtel gefälligst noch enger schnallen? Weihnachten ist vorbei oder so? Also bitte.

Angie, you’re beautiful -

hier endlich, endlich kommt die erste brauchbare Wahlansage. Ihr Wahrheitsgehalt ist zwar etwas volatil, wie das so ist bei Politikerversprechen, aber immerhin klingt es schön.

But ain’t it time we said goodbye - also das geht nun wirklich nicht! Das ist doch eine ganz klare Absage an Dich, Angie! Und so was als Wahlkampfhit? Ist nicht wahr, oder?