Chairman Richard Müller gibt sich zuversichtlich

Angeschlagene Wang sieht erste Zeichen der Genesung

02.10.1992

LOWELL (CW) - Den Erklärungen von Richard Miller, Chairman und CEO der Wang Laboratorien Inc., zufolge ist der VS - Hersteller auf dem Weg der Genesung. Es sei zwar noch zu früh, Aussagen über die Dauer des Restrukturierungsprozesses zu machen, aber Auftragseingang, Cashflow und Kassenbestand stimmten zuversichtlich.

Zufrieden zeigte sich Miller mit dem Auftragseingang für VS - Rechner, RISC - Systeme, PCs, LANs und für die AS/400. Zwar sei das Volumen geringer als vor Jahresfrist, aber die Ordertätigkeit "akzeptabel und ermutigend".

Nachdem das Unternehmen sich unter den Schutz von Chapter eleven begeben habe, entwickelten sich Cash - flow und Barguthaben befriedigend. Sicherlich rede man nach wie vor mit Geldgebern über weitere Finanzierungsmöglichkeiten, "aber", so Miller weiter, "der gute Kassenbestand macht es zur Zeit möglich, unsere Bedürfnisse aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Ich freue mich, mitteilen zu können, daß die meisten Lieferanten uns bereits Kredite in der ein oder anderen Form eingeräumt haben und daß sich diese Vereinbarungen von Woche zu Woche verbessern."

Den geplanten Abbau um 5000 bis 8000 Mitarbeiter wolle man so schnell wie rechtlich und ökonomisch möglich durchführen." Wir schätzen, daß wir am Ende dieses Monats weltweit noch 11000 Angestellte beschäftigen, sagte Miller, der darauf hinwies, daß die meisten Stellen bisher in den USA abgebaut worden seien. Der CW - Schwesterzeitschrift "Computerworld" zufolge wird Wang bis zum Ende dieses Monats rund 2000 Entlassungen vorgenommen haben.

Außerdem wird Wang wahrscheinlich das Ergebnis des Geschäftsjahres 1991/92 (30. Juni) nach unten korrigieren müssen, um die außerordentlichen Belastungen der Umstrukturierung in die Bilanz einfließen zu lassen.

Vertreter des Unternehmens sprachen von großen" Belastungen, die auf einen hohen zusätzlichen Verlustausweis hinauslaufen könnten.

"Wir werden in den nächsten Monaten sehr eng mit dem Komitee der Gläubiger zusammenarbeiten, kommentierte Miller die mit dem Gläubigerschutz zusammenhängenden Schritte. "Wenn unser Geschäft sich nach dem Schock in den nächsten Monaten stabilisiert, verfolgen wir unseren Geschäftsgang weiter, der auch die Basis für die gesamte Reorganisation des Unternehmens bildet