Schmiergeldaffäre

Angeklagter im ersten Siemens-Prozess zu Bewährungsstrafe verurteilt

28.07.2008
Im ersten Strafprozess um den Schmiergeldskandal bei Siemens hat das Landgericht München I eine Bewährungsstrafe gegen den Angeklagten verhängt.

Der frühere Manager der Siemens-Festnetzsparte ICN, Reinhard S., habe sich der Untreue in Mittäterschaft in 49 Fällen schuldig gemacht, sagte der Vorsitzende Richter Peter Noll am Montag in der Urteilsbegründung. Deshalb wurde der 57-Jährige zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren auf Bewährung und einer Geldstrafe in Höhe von 108.000 Euro verurteilt.

Der frühere Siemens-Manager hatte eingeräumt, schwarze Kassen aufgebaut und Zahlungen über Tarnfirmen und fingierte Beraterverträge veranlasst zu haben. Auf diese Weise soll er rund 50 Millionen Euro aus dem Unternehmen geschleust haben. Neben dem umfangreichen Geständnis des Angeklagten zum Prozessbeginn beruhe das Urteil auch auf umfangreichen Unterlagen und den umfangreichen Ermittlungen des bayerischen Landeskriminalamtes, sagte Noll. (dpa/tc)