Bislang schauten iPhone-Nutzer, die Smartwatches wie die Motorola Moto 360 oder LG G Watch R schick fanden, in die Röhre. Denn Android Wear funktioniert nur auf Umwegen und auch nur eingeschränkt mit iOS, schließlich ist es primär für die Zusammenarbeit mit Android gedacht - derzeit ist das nur was für Bastler. Nach den Wünschen von Google könnte sich das aber schnell ändern, behauptet The Verge unter Berufung auf Quellen aus dem inneren Entwicklerbereich bei Google. Angeblich steht man dort kurz vor der Fertigstellung des Smartwatch-Betriebssystems für iOS.
Die große Frage dürfte allerdings ein, ob Apple die Konkurrenz für seine eigene Smartwatch überhaupt zulassen wird - schließlich sperrt der iPhone-Hersteller gerne mal Apps aus, deren Funktionsumfang vermeintlich zu nah an den eigener Apps und Funktionen herankommt. Außerdem gibt es nach Informationen von The Verge immer noch einen Passus in den Statuten von Apple, der Apps verbietet, in denen der Name jeglicher anderer mobilen Plattform erwähnt wird. Der dürfte bei Android Wear für iOS schwierig zu unterschlagen sein.
Damit sollte es für Apple ein Leichtes sein, die Android-Konkurrenz durch Android Wear und die Flut an Smartwatches für dieses Betriebssystem im eigenen Ökosystem zu unterbinden. Allerdings dürfte die nächste Frage ohnehin sein, ob ein Apple-Nutzer nicht sowieso lieber die Apple Watch nutzt, um ein einheitliches Nutzererlebnis zu haben, statt auf iOS und zusätzlich Android Wear zu setzen. Denn angeblich würde dann bei Android Wear für iOS nicht mehr Siri, sondern die Google-Sprachsuche antworten und die Google-Karten wären nutzbar. Derzeit wird allerdings spekuliert, ob Google wie schon zuvor die Entwickler der Pebble-Smartwatches, die zusammen mit Android und iOS funktionieren, weitere Funktionen wie etwa eine Antwortmöglichkeit für Gmail oder eine erweiterte Musiksteuerung von iOS aufgreifen werden.