Andersen setzt auf offene Systeme PPS-Software unter Unix wird groesseres Wachstum eingeraeumt

22.04.1994

FRAMINGHAM (IDG) - Andersen Consulting plant eine Unix-Version des bislang AS/400-fixierten PPS-Systems "Mac-Pac". Die Unternehmensberatung liegt damit im Trend der meisten grossen PPS- Anbieter, die ebenfalls einen Schwenk von proprietaeren Architekturen auf eine Unix-Umgebung angekuendigt haben.

Die Unix-Implementierung von PPS-Systemen erfreut sich bei den Herstellern allgemeiner Beliebtheit, zumal gerade in diesem Marktsegment neue Wachstumsimpulse erwartet werden. Um nur einige Beispiele zu nennen: Die Avalon Software Inc. hat kuerzlich beim Treffen ihrer Usergroup eine Vorschau auf das neue "Computer Interactive Integrated Manufacturing" gezeigt. Das Client-Server- Produkt soll Oracle und Sybase unterstuetzen. Aehnliches gilt fuer das Mainframe-Paket "CAS" und die AS/400-Fertigungsloesung "PRMS" von Computer Associates. Die ASK-Group hat bereits mit der Auslieferung einer Unix-Version ihres bislang VAX-basierten PPS- Produkts begonnen.

Wenn man die Liste der PPS-Hersteller betrachtet, haben inzwischen nahezu alle Anbieter eine Unix-Version ihrer Produkte angekuendigt, so die Einschaetzung von Tony Friscia, President des in Boston ansaessigen Marktforschungsinstituts Advanced Manufacturing Research. Obwohl in der produzierenden Industrie nach wie vor IBM- Mainframes und AS/400-Systeme vorherrschen, liege die Zukunft eindeutig im Unix-Bereich, prognostiziert Friscia.

Nun will auch Andersen von diesem Trend profitieren. Unter der Bezeichnung "Mac-Pac-Open" soll bis zum zweiten Quartal dieses Jahres eine Unix-Variante von Mac-Pac entstehen, die auf Hardware von Hewlett-Packard, IBM sowie Sun Microsystems laeuft und relationale Datenbanken wie Oracle, Informix und Sybase unterstuetzt. Das 1988 eingefuehrte Original gilt als eine der ersten PPS-Applikationen fuer die AS/400-Umgebung und ist derzeit etwa 1000mal weltweit installiert.

Wie viele dieser Kunden zum Unix-Lager wechseln werden, vermag Andersen allerdings nicht einzuschaetzen. Product-Manager James Brust geht eher von einer langsamen Entwicklung aus, da es im industriellen Bereich bei Unix noch an ausreichend stabilen Applikationen fehle. Man rechne bis zum Jahr 2000 mit einem Wachstum von 25 Prozent, im Vergleich zu zehn bis zwoelf Prozent, die im AS/400-Segment erwartet werden.