Corel, Symantec und Adobe sind enttaeuscht

Anbieter beklagen Flaute bei Applikationen fuer Windows 95

02.02.1996

Zu den Leidtragenden gehoert unter anderem die kanadische Corel Corp. aus Ottawa. Wie das Unternehmen mitteilt, bleibt der Verkauf des 32-Bit-Grafikprogramms "Draw 6.0" weit hinter den Erwartungen zurueck. So habe Corel im vierten Quartal 1995 aufgrund des mageren Geschaefts mit dem 32-Bit-Upgrade knapp neun Millionen Dollar weniger eingenommen, als urspruenglich kalkuliert worden war. Vier Monate nach der Verfuegbarkeit von Draw 6.0 seien lediglich zehn Prozent der Anwender auf das neue Release umgestiegen. Geht man von bisherigen Erfahrungen aus, muessten Corel zufolge bereits 30 Prozent der User migriert sein.

Den Schwarzen Peter fuer das laue Interesse an der 32-Bit-Anwendung schiebt Corel teilweise der Gates-Company zu: Die mehrfach verschobene Auslieferung des Betriebssystems sowie die anhaltende Skepsis in Unternehmen seien fuer die schwachen Absaetze verantwortlich.

Auch andere Anbieter von Windows-95-Produkten sind enttaeuscht. Macromedia beispielsweise beklagt den schleppenden Absatz der Grafikpakete "Freehand" und "Extreme 3D". Der Utility-Anbieter Symantec sowie die Adobe Systems Inc. raeumen ebenfalls ein, weniger von den Produkten "Norton Utilities fuer Windows 95" beziehungsweise "Photoshop und "Pagemaker" an den Mann gebracht zu haben als vorgesehen. Lediglich der Softwareriese Microsoft selbst verzeichnet akzeptables Interesse fuer die 32-Bit-Suite "Office 95".