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Analysten senken Prognose für SCO und SCOsource

03.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Decatur Jones, eine von wenigen Analystenfirmen, die den umstrittenen Unix-Anbieter SCO Group verfolgen, hat seine Erwartung für das Unternehmen reduziert und dabei unter anderem die Umsatzprognose für den Lizenzbereich SCOsource um mehr als 90 Prozent reduziert. Seit SCOsource etabliert wurde und SCO behauptet, Linux enthalte seinen Unix-Code, gab es vor allem einen Gewinner - SCOs Aktienkurs. Am vergangenen Freitag schloss das Papier bei 14,37 Dollar, zwar unter einem Spitzenwert von 22,29 Dollar aus dem Oktober vergangenen Jahres, aber doch erheblich über den 1,20 Dollar, bei die die Anteile vor der Drei-Milliarden-Dollar-Klage vom vergangenen März notierten.

"Wir halten es nun für unwahrscheinlich, dass SCO mit SCOsource 2004 merklichen Endanwender-Umsatz generiert", schrieb Analyst Dion Cornett von Decatur Jones Equity Partners LLC in einem vom 13. Januar datierenden Report, der laut "Computerwire" erst jetzt öffentlich wurde. Er senkte seine SCOsource-Prognose von zuvor sieben Millionen auf nur noch 625.000 Dollar. Insgesamt prophezeit er SCO statt 20 Cent pro Aktie Gewinn nun 43 Cent je Anteilschein Verlust und senkte den Aktienzielpreis von acht auf fünf Dollar. Die Decatur-Jones-Bewertung der SCO Group lautet unverändert "underperform".

Als Begründung führte Cornett unter anderem die verschiedenen Rechtsschutzprogramme an, die Linux-Anbieter wie HP, Novell oder das OSDL inzwischen aufgesetzt haben. "Vorher waren sicher viele Firmen bereit, einen fünfstelligen Scheck auszustellen, um rechtliche Risiken zu vermeiden. Wir nehmen an, dass aber inzwischen jeder, der eine solche Ausgabe erwägt, sich Sorgen macht, man würde ihn später der Verschwendung von Firmengeldern beschuldigen", schreibt der Decatur-Jones-Mann. Er rechnet zudem damit, dass auf SCO, das neben IBM inzwischen auch gegen Novell klagt und sich zudem einer Klage von Red Hat erwehren muss, höhere Prozesskosten zukommen. (tc)