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Analysten kritisieren AMDs Gewinnspannen

19.10.2006
AMD-Zentrale in Dresden.
AMD-Zentrale in Dresden.

AMD hatte in den vergangenen Quartalen den Abstand zu Weltmarktführer Intel verringert. Im Mai konnte AMD mit der Nachricht punkten, dass der Computerhersteller Dell künftig neben Intel-Chips auch auf AMD-Prozessoren (Opteron Dual-Core) für einige Server zurückgreift. Im August hatte Dell angekündigt, AMD-Chips auch in neuen Server- und Desktop-Modellen einzusetzen. Intel hatte auf diese Erfolge seines Rivalen mit Kostensenkungen unter anderem durch Stellenabbau reagiert. Mit 10.500 Arbeitsplätzen will Intel etwa zehn Prozent seiner gesamten Jobs streichen, auch über den Verkauf von nicht ausreichend rentablen Sparten. Intel brachte auch neue Produkte auf den Markt, um nicht weitere Marktanteile an AMD zu verlieren. Im dritten Quartal schlug Intel AMD mit der Einführung des weltweit ersten Prozessors mit vier Rechenkernen (Quad Core). AMD dürfte mit einem ähnlichen Produkt wohl erst Monate später auf den Markt kommen.

Intel hatte am Dienstag seine Quartalsergebnisse veröffentlicht und Analystenerwartungen übertroffen. Aus Sicht von Intel-Finanzchef Andy Bryant hat der Branchenprimus die Talsohle beim Verlust von Marktanteilen und beim Preisdruck durchschritten. Analysten berichteten, dass die beiden Konkurrenten Intel und AMD in den vergangenen Quartalen wichtige strategische Entscheidungen getroffen hätten. "AMD liegt weiter im Plan", sagte Nathan Brookwood von Insight 64. "Aber der Markt bleibt natürlich sehr umkämpft, und Intel hat eine weit bessere Wettbewerbsform als in den vergangenen Jahren." AMD hatte im Juli angekündigt, den Graphikchip-Spezialisten ATI für 5,4 Milliarden Dollar zu übernehmen. Aus Sicht von Analysten machte der Branchenzweite damit einen Hauptvorteil von Intel zunichte. Die Akquisition von ATI soll bis zum 23. Oktober abgeschlossen sein. (dpa/ajf)