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Analysten erwarten Trennung von Ariba und i2

10.01.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Abschlüsse der vergangenen Woche deuten Analysten wieder einmal als Zeichen für eine baldige "Scheidung" der noch partnerschaftlich verbandelten E-Commerce-Software-Anbieter Ariba und i2 Technologies. "Die funktionale Überschneidung zwischen beiden ist bereits beachtlich und nimmt ständig zu", konstatiert Kevin O´Marah von AMR Research. "Noch vor Ende dieses Jahres werden sich die Wege der beiden trennen."

i2 hatte in der vergangenen Woche Partnerschaften mit MRO Software und AT Kearney geschlossen. Ähnliches hatte Ariba bereits einen Monat zu vor erledigt. Offenbar wollen beide Unternehmen ihre technische Abhängigkeit voneinander reduzieren. MRO ermöglicht i2 den Einstieg in den Markt für Maintenance, Repair and Operations; AT Kearney soll beim Vertrieb der Procurement-Lösung behilflich sein. In beiden Bereichen wildert i2 nun in ehemaligen Stammmärkten von Ariba.

Weitere Konkurrenz erwächst aus i2s Übernahme der Katalogspezialisten ec-Content und Aspect Development. "i2 versucht, alle Aspekte der B2B-Software abzudecken und so zu einem Full-Service-Anbieter in Sachen E-Commerce zu werden", urteilt AMR-Mann O´Marah.

Gewinner und Verlierer einer möglichen Trennung vermag der Experte nicht auszumachen. "Die Zusammenarbeit war zunächst ein schlauer Zug und hat beiden Firmen eine Menge gebracht", so O´Marah. Wenn es Ariba und i2 auch zukünftig gelinge, SCM (Supply Chain Management) und Procurement zu verbinden, könnten beide am Ende trotz möglicher Trennung als Sieger dastehen.