Quartalsergebnisse von Oracle, Informix und Sybase

Analysten befuerchten geringere Nachfrage nach Datenbanken

26.04.1996

Die Informix Corp. hat das erste Quartal 1996 mit einem Umsatz von 204 Millionen Dollar beendet. Das ist zwar gegenueber dem Vorjahreswert von 148 Millionen Dollar eine deutliche Steigerung, liegt aber unter dem zuvor angekuendigten Ergebnis von 211 Millionen Dollar. Bei Sybase fiel das Wachstum im gleichen Abrechnungszeitraum von 216,3 Millionen im Vorjahr auf 243,7 Millionen Dollar moderat aus. Branchenprimus Oracle, bei dem das dritte Geschaeftsquartal zu Ende ging, brachte 1,02 Milliarden Dollar in die Kassen und steigerte sich gegenueber dem Vorjahr um 41 Prozent.

Oracle blieb ein Nettogewinn von 146 Millionen Dollar oder 33 Cent je Aktie. Im dritten Quartal 1994/95 waren es 105 Millionen Dollar gewesen. Bei Informix reduzierte sich der Reinertrag gegenueber dem Vorjahr von 17,65 Millionen auf 15,89 Millionen Dollar. Analysten hatten bei dem Datenbankanbieter mit einem Gewinn pro Aktie zwischen zwoelf und 13 Cent gerechnet. Tatsaechlich wurden es zehn Cent je Informix-Titel.

Sybase hatte fuer das erste Quartal vor einem Minus von bis zu neun Millionen Dollar gewarnt, aber es waren letztlich nur 6,9 Millionen Dollar oder neun Cent je Aktie. Im Vorjahr hatte sich der Fehlbetrag auf 17,4 Millionen Dollar belaufen. Darin eingerechnet waren 25 Millionen Dollar von der Powersoft- Akquisition. Fuer das kommende Quartal stellt das Unternehmen wieder bessere Resultate in Aussicht.

Aus Sicht der Analysten sind bei den relationalen Datenbanken die Zeiten grossen Wachstums vorbei. Von 1992 bis zum letzten Jahr sei der Markt jaehrlich um 22 Prozent expandiert, erklaert John Mann von The Yankee Group. Von 1995 bis 1998 rechnet der Senior Analyst nur noch mit einer 16prozentigen jaehrlichen Zunahme.

Die Datenbankhersteller sprechen bisher nicht von einem deutlichen Wachstumseinbruch. Bei Informix nahmen die weltweiten Lizenzeinnahmen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 52 Prozent zu. Auch laut Oracle entwickelt sich das Geschaeft mit den relationalen Datenbank-Management-Systemen (RDBMS) nach wie vor sehr positiv. Juergen Rosenhagen, Leiter Marketing bei der deutschen Sybase-Niederlassung, gibt den Analysten im Ansatz jedoch recht. "Der Datenbankmarkt verschiebt sich von den OLTP- Anwendungen in Richtung Data-Warehousing und Desicion-Support- Systeme. Dort findet moeglicherweise auch das staerkere Wachstum statt."