Auch BMFT läßt Bifoa forschen:

Analyse zum Datenschutz an der Workstation

21.06.1985

BONN (pi) - Den momentanen Stand des Datenschutzes und der Datensicherung beim Einsatz kleiner DV-Systeme hat sich eine weitere Studie des "Bifoa" zum Gegenstand genommen. Als Ausgangspunkt der Untersuchung diente eine Befragung von 2000 Unternehmen. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Forschung und Technologie.

Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, daß sich insbesondere die kleineren Unternehmen mit einer den Ansprüchen des Datenschutzes und der Datensicherheit Genüge leistenden Einführung von DV-Systemen häufig überfordert fühlen. Das Ministerium stellt in einer Presseinformation fest, daß der Stand der Forschung zum Thema Datenschutz dadurch charakterisiert ist, daß Datenschutz weniger als betriebswirtschaftlich-organisatorisches oder technisches, sondern als gesellschaftliches und damit als politisches und juristisches Problem gesehen wurde.

Bisherige juristische Veröffentlichungen gingen schwerpunktmäßig auf den Umfang des zu gewährenden Datenschutzes im Bereich der öffentlichen Verwaltung ein. Erst mit zunehmender Konkretisierung der Vorstellungen des Gesetzgebers über Form und Umfang des Datenschutzes nahm auch die Zahl der Veröffentlichungen zu, die sich mit den möglichen organisatorischen und technischen Konsequenzen dieser gesetzlichen Regelung beschäftigen. In diesem Problemfeld soll die Studie herstellerunabhängige Hilfestellung leisten.

Durch den Einsatz von Kleinsystemen in Verbundsystemen (online und offline) kann durch unberechtigten Zugriff aus der Kombination der in verschiedenen Teilsystemen gespeicherten Daten ein Informationsbild gewonnen werden, das schutzbedürftige Interessen wesentlich beeinträchtigt, Zusätzlich wurden in kleinen und mittleren Unternehmungen Interviews durchgeführt, um den Stand baulicher und organisatorischer Maßnahmen zu untersuchen, die substitutiv oder komplementär zu hardware- und softwaretechnischen Datenschutz- und Datensicherungsmaßnahmen ergriffen werden.

Die zu Fallstudien ausgearbeiteten Ist-Aufnahmen dienten zusammen mit den Ergebnissen aus Fragebögen als Datenbasis der Ist-Analyse bestehender Konzeptionen für die Sicherung der automatisierten Datenverarbeitung. Außerdem wurden Organisationsmodelle und Modelle zur Ordnungsmäßigkeit der Datenverarbeitung beim Einsatz von Personal Computern und Anlagen der Mittleren Datentechnik entwickelt.

Die Studie kann unter dem Titel "Entwicklung eines Datenschutz- und Datensicherungskonzeptes für den Einsatz von Personal Computern und MDT-Anlagen" (EDAS) beim Fachinformationszentrum Karlsruhe, 7514 Eggenstein-Leopoldshafen, bezogen werden.