Vertrauen ist schlecht, Controlling ist besser

Analyse-Tool verwaltet und überprüft Telefonkosten

25.02.2000
MÜNCHEN (CW) - Die Entscheidung für einen oder eine Kombination mehrerer Anbieter ist bei der Vielzahl von Telefongesellschaften und Tarifen keine leichte Aufgabe. Die Lösungen der MSI GmbH, München, schaffen hierfür eine Bewertungsgrundlage. Sie erlauben darüber hinaus eine nach Kostenstellen aufgeschlüsselte Rechnungsprüfung, selbst wenn die Carrier keine Zählimpulse übermitteln.

Die Liberalisierung des TK-Marktes hat zu einer rasanten Zunahme von Dienstleistern geführt: Mittlerweile tummeln sich 60 Carrier mit insgesamt 215 Tarifmodellen auf dem deutschen Markt. Dazu kommen die komplexen Rabattdegressionen, womit Carrier große Geschäftskunden umwerben. Dadurch gestaltet sich die Auswahl des richtigen Anbieters äußerst schwierig, zumal Großunternehmen mit einem Mix mehrerer Provider oft besser bedient sind als mit der Festlegung auf eine Telefongesellschaft.

Die Marketing- und Software-Innovationen GmbH (MSI) verfolgt hier eine dreistufige Strategie, um Großkunden zu helfen, den Überblick zu wahren. Den ersten Schritt stellt die unternehmensspezifische Erfassung von Verbindungsdaten dar. Bei den oftmals heterogenen Telekommunikationsstrukturen liegen diese zumeist in proprietären Formaten vor. MSI ist nach eigenen Angaben in der Lage, über flexible Schnittstellen die Datenformate aller am Markt vertretenen TK-Anlagentypen zu lesen und weiterzuverarbeiten. Die Vernetzungslösung "Teledata Z" puffert die ausgegebenen Daten in Speichermodulen und leitet diese in regelmäßigen Abständen über ein Modem an einen zentralen Empfänger weiter.

Auf der Basis der erfassten Kommunikatiosmuster kann nun der optimale Anbietermix ermittelt werden. MSI hält dafür eine Carrier-Datenbank vor, die sämtliche Tarife und Rabattstaffeln der am deutschen Markt aktiven Anbieter umfasst. Für den Zeitraum bis Ende 2001 will MSI die Tarifmodelle aller in Europa vertretenen Anbieter integrieren.

Carrier-unabhängige Rechnungsprüfung

Die Datenbank dient MSI auch als Grundlage für Stufe drei - die Rechnungsprüfung. Insbesondere bei hohen Kommunikationskosten macht eine Kontrollkalkulation Sinn, will ein Unternehmen nicht blind den Angaben seiner Carrier vertrauen. Deren filigrane Tarifmodelle für Geschäftskunden lassen sich durch eine lineare Taktung kaum abbilden. MSIBerater wollen hier zwischen den übertragenen Tarifinformationen und den tatsächlichen Rechnungsbeträgen Abweichungen von 40 Prozent festgestellt haben. Außerdem sind einige Carrier aus netztechnischen Gründen nicht in der Lage, Zählimpulse zu übertragen.

Die MSI-Software "Phonestat" hinterlegt daher die zusammengeführten Verbindungsdaten mit tagesaktuellen Tariftabellen aus der Datenbank. Zur Weiterverarbeitung der gewonnenen Informationen verfügt das System über offene Schnittstellen für die Anbindung an ERP-Architekturen (ERP = Enterprise Resource Planning).

Auch die Rechnungsdaten von Mobilfunkdiensten lassen sich in das Kosten-Management importieren, falls der entsprechende Netzbetreiber diese elektronisch, beispielsweise im Elfe-Format, zur Verfügung stellt. Eine Rechnungskontrolle wie bei der Festnetztelefonie entfällt allerdings, da hier keine Vermittlungshardware zum Einsatz kommt, aus der die entsprechenden Datensätze Carrier-unabhängig ausgelesen werden können.