"An der Strategie ändert sich nichts"

21.03.2003
HANNOVER (ciw) - Henning Kagermann, ab Mai alleiniger Vorstandssprecher der SAP, sprach mit CW-Chefredakteur Christoph Witte über die Veränderungen, die der Wechsel von Hasso Plattner in den Aufsichtsrat des Unternehmens mit sich bringt.

CW: Herr Kagermann, wieso hat die SAP Hasso Plattners Rückzug in den Aufsichtsrat gerade jetzt bekannt gegeben?

KAGERMANN: Den Wechsel verabredet haben wir schon vor einem Jahr. Allerdings lässt sich das aus formalrechtlichen Gründen immer nur in der letzten Aufsichtsratssitzung vor der Hauptversammlung realisieren. Also wäre es entweder dieses Jahr oder nächstes Jahr möglich gewesen. Wir haben uns für dieses Jahr entschieden.

CW: Es sind Spekulationen im Umlauf, wonach der Zeitpunkt gewählt wurde, weil der bisherige Aufsichtsratschef Dietmar Hopp vor kurzem in Zusammenhang mit seiner Bürgschaft für den Heidelberger Finanzdienstleister MLP das Interesse der Staatsanwaltschaft geweckt hat und deshalb nicht mehr tragbar ist.

KAGERMANN: Das ist völlig falsch! Das sehen Sie schon da-ran, dass Herr Hopp im Aufsichtsrat bleibt.

CW: Was ändert sich an Ihrer Strategie?

KAGERMANN: An der kurz- und mittelfristigen Strategie ändert sich nichts. Es geht jetzt darum, die für die nächsten zwei Jahre verabschiedete Strategie effektiv umzusetzen.

CW: Gibt es Veränderungen im Vorstand? Werden die Aufgaben dort neu verteilt?

KAGERMANN: Ich werde in meiner neuen Rolle neben dem Vorsitz des Field Management Board auch den Vorsitz des Product and Technologies Board übernehmen, den bisher Hasso Plattner innehatte.

CW: Ist in absehbarer Zeit geplant, wieder einen zweiten Vorstandssprecher zu ernennen?

KAGERMANN: Nein.