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Kundenbindung

American Express verleibt sich "Payback" ein

16.12.2010
American Express schlägt in Deutschland zu: Der US- Kreditkartenanbieter kauft Loyalty Partner, die Mutterfirma des Bonusprogramms "Payback".

Das bekannte Bonusprogramm "Payback" geht in amerikanische Hände über. Der Kreditkartenanbieter American Express übernimmt für rund eine halbe Milliarde Euro das hinter "Payback" stehende Münchener Unternehmen Loyalty Partner. "Für die Kunden bleibt alles wie es ist", sagte eine Sprecherin von Loyalty Partner am Donnerstag.

Bei Payback können Verbraucher in teilnehmenden Geschäften und Onlineshops Punkte für jeden Einkauf sammeln und diese dann in Prämien eintauschen. Zu den Partnern zählen unter anderem die Kaufhof-Warenhäuser, Real-Supermärkte, Aral-Tankstellen, dm-Drogeriemärkte oder Europcar-Autovermietungen. In Deutschland hat "Payback" 18 Millionen Mitglieder.

"Kundenbindungsprogramme erleben in vielen Teilen der Welt ein rasantes Wachstum", begründete American-Express-Manager Ed Gilligan den Kauf. "Loyalty Partner gehört in diesem Markt zu den besten Anbietern." Das Unternehmen hat insgesamt mehr als 34 Millionen Kunden, neben Deutschland auch in Polen und Indien.

Loyalty Partner gehört nach eigenen Angaben mehrheitlich dem britischen Finanzinvestor Palamon Capital Partners. Knapp zehn Prozent hatte sich der Handelsriese Metro gesichert, acht Prozent der Unternehmensberater Roland Berger. 16 Prozent liegen beim Gründer und Firmenchef Alexander Rittweger. Er bleibt im Amt und wird zusammen mit dem weiteren Management auch noch eine Beteiligung halten.

American Express stellt sich wie die beiden großen Rivalen Visa und Mastercard breiter auf. Die Kreditkartenanbieter drängen vor allem in das boomende Onlinegeschäft. Auch bei "Payback" sind ein großer Teil der Partner Webshops. "Die Zusammenarbeit mit American Express ermöglicht uns eine schnellere Expansion in neue Märkte und die Erschließung neuer Kundengruppen", sagte Rittweger.

Er hatte Loyalty Partner 1998 ins Leben gerufen. Mittlerweile hat das Unternehmen mehr als 500 Mitarbeiter und auch Büros in London, Paris, Madrid, Warschau und Mumbai. Der Umsatz lag 2009 bei 209 Millionen Euro und soll in diesem Jahr auf mehr als 230 Millionen Euro steigen. Die Übernahme muss noch von den Wettbewerbshütern abgesegnet werden. American Express hofft darauf, das Geschäft bis spätestens März in trockenen Tüchern zu haben. In den kommenden fünf Jahren wird American Express dann das Management komplett herauskaufen. (dpa/tc)