Betriebssystem und Applikation müssen nicht angepasst werden

AMD setzt Maßstäbe bei Dual-Core-Chips

25.06.2004
MÜNCHEN (CW) - AMD will im kommenden Jahr 64-Bit-Prozessoren mit zwei Rechnerkernen für Server und PCs auf den Markt bringen und setzt damit Intel unter Druck.

Mitte 2005 will AMD den Doppelprozessor "Sledgehammer III" freigeben, der für den Einsatz in Servern gedacht ist. Der 64-Bit-Chip basiert auf dem "Opteron" und wird in den drei Varianten "Denmark" (100 Series), "Italy" (200 Series) und "Egypt" (800 Series) angeboten werden. "Toledo" nennt sich die Desktop-CPU mit zwei "Athlon"-Kernen, die im zweiten Halbjahr 2005 vorgestellt werden soll.

Softwareanpassungen an die Doppelprozessoren sollen nach Herstellerangaben nicht notwendig sein, so dass 32- und 64-Bit-Programme unverändert nutzbar bleiben. Barry Crume, Director Computation Products Group bei AMD, erklärte, dass die derzeit gängigen Betriebssysteme bereits für Zwei- und Mehrprozessor-Plattformen ausgelegt sind. Die Entwicklung von Programmen, die die Leistung der Doppelprozessoren tatsächlich nutzen, hat seinen Angaben zufolge ausgerechnet Intel mit der "Hyperthreading"-Technik stimuliert. Chips mit dieser Technik gaukeln dem Betriebssystem vor, dass zwei CPUs tätig sind, und erzielen so einen Leistungszuwachs von rund 30 Prozent. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Programme multiprozessorfähig sind.

Mit zwei Rechenkernen auf einem Chip erreichen die Hersteller mehr Leistung bei stabiler Taktrate und vermeiden so die Überhitzung der Chips. IBM nutzt diese Technik schon lange für die "Power PCs" und Sun für die "Ultrasparc"-CPUs. Intel hat ebenfalls Pläne für Dual-Core-CPUs angekündigt. Auf Basis des "Xeon-MP" soll mit "Tulsa" der erste Intel-Chip mit zwei Kernen im kommenden Jahr vorgestellt werden. Bis Ende 2005 will der Chipkrösus Doppelprozessoren für PCs, Workstations und Server anbieten können. (kk)