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AMD plant Quad-Core für 2007

13.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auf seiner Analystenkonferenz in New York hat der Chiphersteller Advanced Micro Devices Einblick in seine mittelfristige Roadmap gewährt. Nach Dual-Core-Prozessoren in diesem Jahr will AMD bis 2007 bereits vier und mehr Prozessorkerne auf einem Stück Silizium unterbringen. Außerdem peilt der ewige Intel-Herausforderer bei Notebooks Akku-Betriebszeiten von sieben Stunden an.

Für das kommende Jahr hat sich der Hersteller schnellere Dual-Core-CPUs, Virtualisierung und Sicherheit auf die Fahnen geschrieben. "2005 wird das Jahr von AMD und Dual Core. Wir werden diesen Markt dominieren", prognostizierte Vice President Marty Seyer. AMDs 64-Bit-Architektur werde mit mehr Features und Skalierbarkeit weiterentwickelt und auch zur Architektur der Wahl für Blades werden.

Im kommenden Jahr sollen AMDs Prozessorkerne mit der Virtualisierungstechnik "Pacifica" versehen werden, die den parallelen Betrieb mehrerer Betriebssystem ermöglicht, erklärte Seyer, General Manager der AMD-Sparte Mikroprozessoren. Im Jahr 2007 wolle man dann mehr als zwei Cores unterstützen. "Wir werden bis zu 16 Kernen skalieren", so der AMD-Mann.

In punkto mobile Prozessoren will AMD die Effizienz seiner Produkte merklich erhöhen. Für dieses Jahr werden vier Stunden, für 2005 dann fünf Stunden und bis 2007 sechs oder mehr Stunden Notebook-Laufzeit mit einer Akkuladung angepeilt.

Mit dem Fokus auf Multicore-Technik und Prozessoren für den mobilen Einsatz ähnelt AMDs Planung auf den ersten Blick doch sehr der des schier übermächtigen Wettbewerbers Intel. Dirk Meyer, President und Chief Operating Officer (COO) von AMDs Prozessorsparte, sieht beide Firmen sich aber in ganz unterschiedliche Richtungen entwickeln. Intel signalisiere mit seinem Gerede über Plattformen und "Platformisierung" eine Abkehr von seinem früheren Habitus, den Endnutzer mit Geschwindigkeitsangaben und anderen Zahlen zuzuschütten.

Stattdessen konfrontiere der Wettbewerber seine Kunden nun mit einem "Grabbelsack zufälliger Technologien". AMD dagegen entwickle sich zunehmend "zu einem Prozessor-zentrischen Unternehmen", erklärte Meyer. Zu möglichen Konsequenzen auf das wirtschaftlich angeschlagene Flash-Joint-Venture Spansion (mit Fujitsu) gab es allerdings keine Aussagen. (tc)