CPU-Test

AMD Opteron 6262 HE und 6276 mit 16-Core-Bulldozer

05.12.2011
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Analyse: Core-Rechenleistung

AMDs 16-Kern-CPU Opteron 6276 mit 2,3 GHz Grundtaktfrequenz arbeitet bei Auslastung aller Kerne durch Turbo CORE mit 2,6 GHz Taktfrequenz. Damit liegt er etwas über dem 12-Core-Opteron-6180-SE, der stets mit 2,5 GHz taktet. Bei einem Integer-Workload, der überwiegend im Cache der Prozessoren gehalten wird, setzt sich das Opteron-6276-Päärchen gegen die 6180er mit einer sieben Prozent höheren Performance durch. Der Opteron 6262 HE ist bei 2,1 GHz Turbotakt dagegen acht Prozent langsamer als ein Opteron 6174 mit 2,2 GHz Taktfrequenz. Somit lässt sich sagen, dass ein 16-Core-Bulldozer bei ähnlicher Taktfrequenz nur die Integer-Rechenleistung eines 12-Core-Opteron-6100 bietet. Intels Xeon X5680 mit Hexa-Core (plus Hyper-Threading) schafft eine ähnliche Performance.

Bei ebenfalls in den Cache passenden Floating-Point-Workloads ohne SSE/AVX-Optimierung zeigt sich der Nachteil der Integer-lastigen Bulldozer-Architektur. Im Single-Thread-Modus arbeitet der Opteron 6276 bei 3,2 GHz (Turbo) nur so schnell wie ein Opteron 6180 SE mit 2,5 GHz. Nutzt der Workload alle Kerne, so rechnet der "alte" Opteron 6180 SE mit zwölf (vollständigen) Kernen rund zwölf bis 20 Prozent schneller als der 16-Core-Opteron-6276, dem im Prinzip nur acht FP-Kerne zur Verfügung stehen.

Bei der RSA-Verschlüsselung, bei der die Opterons traditionell stark sind, liegt der Opteron 6276 wieder auf dem Leistungsniveau des Vorgängers Opteron 6180 SE. Dieses Ergebnis war fast zu erwarten, denn der Workload benötigt kaum Speicherzugriffe und ist sehr Integer-lastig. Anders sieht es aus, wenn der AES-Befehlssatz zum Einsatz kommt. Hier zieht der Bulldozer seinem Vorgänger schnell um den Faktor 10 davon.