Mobiler Athlon für das Highend

AMD-Offensive im Notebook-Markt

18.05.2001
MÜNCHEN (CW) - Advanced Micro Devices (AMD) hat die erste mobile Version seines Athlon-Prozessors auf den Markt gebracht. Der unter dem Codenamen "Palomino" entwickelte "Athlon-4"-Chip soll Intel das Leben im Highend-Segment des Notebook-Marktes schwer machen.

Der Athlon 4 wird in vier Varianten auf den Markt kommen: mit Taktraten von 850, 900 und 950 Megahertz sowie einer Version mit einem Gigahertz. Damit zieht AMD mit dem Konkurrenten Intel gleich, dessen mobiler Pentium-III-Chip in der Highend-Version ebenfalls mit einem Gigahertz arbeitet. Der Athlon-4-Prozessor wird zwischen 240 Dollar (850 Megahertz) und 425 Dollar (ein Gigahertz) kosten.

Die neuen mobilen Prozessoren sind mit AMDs "Power-Now"-Technik ausgestattet. Damit sollen Anwender den Stromverbrauch ihrer Mobilrechner senken und die Batterielebensdauer um bis zu 30 Prozent erhöhen können. Der Vorteil gegenüber der "Speedstep"-Technologie von Intel bestehe darin, dass Anwender mit Power Now zwischen 32 verschiedenen Zuständen der Leistungsaufnahme wählen können, erklärt Gary Baum, Marketing-Director für den Bereich Mobile Computing bei AMD.

Intel bietet mit Speedstep lediglich zwei verschiedene Stufen der Stromaufnahme an. Außerdem offeriert der Konkurrent seine Stromspartechnik nur für die mobilen Pentium-III-Chips. Die Celeron-Varianten müssen ohne Speedstep auskommen.

Überzeugungsarbeit nötigFür AMD wird es schwer, Intel im Highend-Bereich des Notebook-Geschäfts Marktanteile abzujagen, vermutet Rob Enderle von Giga Information Group. Der Intel-Konkurrent werde einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen, um die Hersteller von seinen Prozessoren zu überzeugen. Geglückt ist dies bereits bei Compaq. Die Texaner werden die Modellreihe "Presario 1200" mit den neuen AMD-CPUs ausstatten. Auch die Verantwortlichen bei Hewlett-Packard haben angedeutet, Mobilrechner mit Produkten des Intel-Wettbewerbers zu bauen.