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AMD nimmt MIPS' 64-Bit-Architektur in Lizenz

02.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Advanced Micro Devices (AMD) hat für seine aus der Übernahme von Alchemy Semiconductor im vergangenen Februar entstandene Personal Connectivity Solution Group die MIPS64-Befehlssatz-Architektur in Lizenz genommen. Der AMD-Bereich will auf dessen Basis eigene 64-Bit-Chips für den "Internet-Edge"-Markt (im Wesentlichen Nicht-PC-Internet-Geräte) entwickeln. AMD hofft auf diese Weise, seine Position im Embedded-Markt ausbauen zu können. MIPS liefert hier beispielsweise die einzige 64-Bit-Plattform für Windows CE.

Unterdessen deuteten auf der Merrill-Lnych-Konferenz Hardware Heaven AMDs Ex-CEO Jerry Sanders und Michael Dell, Gründer und Chef des gleichnamigen Direktanbieters, die Möglichkeit an, dass AMD mit seinen neuen Hammer-Prozessoren endlich neben Intel zum zweiten CPU-Lieferanten für Dell avancieren könnte. "Wir sind sehr interessiert und sehen uns das an", erklärte Dell in seiner Keynote. "Mehr kann ich öffentlich nicht sagen."

Sanders kündigte an, der Desktop-Hammer werde mit 2 Gigahertz Taktfrequenz und mehr debütieren und AMD damit gegenüber Intel in eine starke Ausgangsposition bringen. "Der Itanium wird versagen, weil er ein unpassendes Produkt ist, das den unveränderlichen Gesetzen der Prozessorindustrie nicht gehorcht", erklärte Sanders. Einen arroganten kleinen Seitenhieb verteilte er an den Veranstalter: "Merill Lynch hat 1980 erklärt, AMD sei eine sterbende Company", so Sanders. "Hätten Sie damals die Aktie gekauft, dann könnten Sie heute so reich sein wie ich." (tc)