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AMD knapp in den schwarzen Zahlen

13.07.2001
Mit seiner gestern nachbörslich veröffentlichten Quartalsbilanz entsprach AMD den nach seiner Gewinnwarnung reduzierten Erwartungen. Für das laufende Quartal erwartet der Hersteller bis zu 15 Prozent weniger Umsatz.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Advanced Micro Devices (AMD) hat gestern nach US-Börsenschluss die Bilanz seines zweiten Fiskalquartals veröffentlicht. Darin weist das Unternehmen einen Nettogewinn von 17,4 Millionen Dollar oder fünf Cent pro Aktie aus nach 207,1 Millionen Dollar oder 61 Cent je Anteilschein im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Analysten hatten laut First Call/Thomson ihre Erwartungen nach der jüngsten Gewinnwarnung (Computerwoche online berichtete) auf vier Cent pro Aktie reduziert. Die Einnahmen sanken im Jahresvergleich von 1,17 Milliarden Dollar auf 985,3 Millionen Dollar. Gründe für den Einbruch waren unter anderem sinkende Nachfrage nach Flash-Speicher sowie der Preiskampf mit Intel im Prozessorgeschäft.

Gleichzeitig warnte AMD, die Einnahmen im laufenden Quartal könnten nochmals um bis zu 15 Prozent unter denen des abgeschlossenen Dreimonatszeitraums liegen. Unter dem Strich solle im dritten Quartal dennoch ein Break-even herauskommen. Für das vierte Quartal erwartet der Halbleiterkonzern dann wieder ein signifikantes Wachstum. Chairman Jerry Sanders erklärte: "In einem unerwartet schwierigen Marktumfeld haben wir zumindest den Marktanteil unserer beiden wichtigsten Produktlinien - Flash und Mikroprozessoren - gesteigert. Die Netz- und TK-Märkte waren überall schwach." AMD hat Sanders zufolge im zweiten Quartal 7,7 Millionen CPUs abgesetzt; besonders gut habe sich der "Athlon" verkauft. Intel warf er vor, seine Bargeldreserven massiv im Preiskampf gegen seine Company einzusetzen. "Intel kann jede Menge Geld dort hinwerfen, wo unsere Produkte die Nase vorn haben", klagte Sanders.

Die Anleger zeigten sich zufrieden mit dem Abschneiden von AMD. Nachdem die Aktie bereits im Verlauf des gestrigen Handelstages um 7,5 Prozent auf 22,7 Dollar gestiegen war, legte sie nachbörslich nochmals um 1,6 Prozent zu.