Trotz Verlust

AMD: Keine betriebsbedingten Kündigungen in Dresden

18.04.2008
Sparen muss AMD auch in Dresden. Betriebsbedingt entlassen will der Chipkonzern hierzulande jedoch nicht.

Der amerikanische Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) plant trotz Verlusten keine betriebsbedingten Kündigungen an seinem Standort in Dresden. Er werde aber wie alle Standorte weltweit zum Sparprogramm des Konzerns beitragen, sagte Hans Deppe, Geschäftsführer von AMD Dresden, am Freitag auf Anfrage. "Wir tun das, indem wir vorrangig alle Ausgaben weiterhin strikt reduzieren", sagte er. Zeitlich befristete Arbeitsverträge würden nicht verlängert und freiwerdende Stellen intern besetzt. Nach wie vor halte AMD am Ausbau des dritten Werkes FAB 38 im Jahre 2009 fest. In Dresden sind knapp 3.000 Menschen bei AMD beschäftigt.

"Die derzeitigen Einschnitte bei AMD sind zwar bedauerlich, jedoch wissen wir, dass die Chipbranche von einem zyklischen Auf und Ab geprägt ist", teilte Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) mit. Er gehe davon aus, dass die Talsohle ziemlich rasch durchschritten sein werde. AMD sei mit Dresden eng verbunden und habe hervorragendes Entwicklungspotenzial. "Unser Ziel muss es sein, auch die nächste Generation von AMD-Prozessoren in Sachsen zu produzieren", betonte er.

Der weltweit zweitgrößte PC-Chiphersteller hatte am Donnerstagabend bekanntgegeben, dass er auf seinem Weg aus der Verlustzone allmählich voran kommt. Der Konzern streicht derzeit zehn Prozent seiner insgesamt mehr als 16.000 Stellen. Das Minus sei im ersten Quartal 2008 im Vergleich zum Vorjahr um gut 40 Prozent auf 358 Millionen Dollar verringert worden. Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 1,51 Milliarden Dollar (949 Millionen Euro). Der operative Verlust halbierte sich in den ersten drei Monaten knapp auf 264 Millionen Dollar. Das Ziel seien operativ schwarze Zahlen im zweiten Halbjahr, sagte AMD-Finanzchef Robert Rivet in Sunnyvale (Kalifornien). Mit einem Nettogewinn rechnen viele Analysten jedoch selbst 2009 noch nicht. Der US-Chiphersteller hatte zunächst mehr Umsatz angepeilt, kürzlich aber bereits vor einem schwächeren Wachstum in allen Sparten gewarnt. (dpa/ajf)