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AMD: Intel hat Hersteller eingeschüchtert

24.09.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - AMD-Geschäftsführer Hector Ruiz macht Intel für geringe Besucherzahlen auf der Einführungsveranstaltung für den Desktop-Prozessor "Athlon 64 FX" verantwortlich, die gestern in San Francisco stattfand. Einige Hersteller, die auf dem 64-Bit-Chip basierende Rechner anbieten, hätten in letzter Minute die Teilnahme abgesagt, um keinen Ärger mit Intel zu riskieren, sagte Ruiz. Die Firmen seien finanziell von Intel abhängig und hätten im Fall der Teilnahme mit dem Entzug von Marketing-Mitteln oder anderen Zuwendungen zu rechnen gehabt, zitiert ihn das "Wall Street Journal". Als Beispiel nannte Ruiz Hewlett-Packard (HP).

Sowohl HP als auch Intel lehnten Stellungnahmen ab. der AMD-Chef beklagte sich schon mehrfach über angeblich unfaire Wettbewerbspraktiken seines Konkurrenten. Die neuen Anschuldigungen zeigen laut Experten jedoch, dass es für AMD zurzeit sehr wichtig ist, Unterstützung seitens der Hersteller für die neue Prozessortechnologie zu erhalten. Zumindest Microsoft ist bereits aufgesprungen und entwickelt auf die 64-Bit-CPUs von AMD optimierte Windows-Versionen (Computerwoche online berichtete).

Einen ausführlichen Test des 64-Bit-Athlons hat die CW-Schwesterpublikation PC-WELT veröffentlicht. (lex)