Kalifornischer Chip-Maker hat derzeit wenig Grund zur Freude:

AMD-Erträge sind tief gesunken

21.07.1989

SUNNYVALE (CW) - Ein miserables zweites Quartal hat der kalifornische Chip-Maker Advanced Micro Devices (AMD) hingelegt. Die Erträge gingen - gemessen am vergleichbaren Vorjahresquartal - um 54 Prozent, die Einnahmen um 11 Prozent zurück.

Im Vorjahr hatte AMD im zweiten Quartal noch einen Gewinn von 26 Millionen Dollar ausweisen können bei einem Umsatz von 308,1 Millionen Dollar. Von einem solchen Ergebnis aber sind die Kalifornier im laufenden Geschäftsjahr weit entfernt. Im gerade beendeten zweiten Quartal belaufen sich die Erträge gerade noch auf 12 Millionen Dollar, der Umsatz liegt bei 274,8 Millionen Dollar. Dies wirkt sich auch ungünstig auf das Halbjahresresultat auf: Für die ersten sechs Monate weist der Chip-Produzent 544,4 Millionen Dollar Umsatz und 22,1 Millionen Dollar Gewinn aus. Damit liegt AMD deutlich unter dem Ergebnis des vergleichbaren Vorjahreszeitraums (Umsatz: 592,3 Millionen Dollar, Gewinn: 46,2 Millionen Dollar).

Schuld an der Misere ist nach Ansicht von US-Analysten nicht nur die flaue Chip-Nachfrage. Ausschlaggebend seien vielmehr unternehmens interne Probleme. Zum einen, so die einhellige Meinung, belieferten die Kalifornier nach wie vor überwiegend Hersteller von Desktop-Computern und seien deshalb den gleichen Schwankungen unterlegen wie der PC-Markt. Zum anderen mache AMD noch immer 45 Prozent des Umsatzes mit Standard-Chips und sei dabei einer großen Zahl von Konkurrenten und einer aggressiven Preispolitik ausgesetzt.

"Advanced Micro Devices", so bringt Daniel Klesken von der Montgomery Securities die Probleme des Chip-Makers auf den Punkt, "hat aus dem starken Ertragsrückgang Ende letzten Jahres nichts gelernt." Da Unternehmen selbst rechnet nach Auskunft eines Sprechers auch in der zweiten Jahreshälfte mit schwachen Umsatzzahlen.