AMD beschleunigt den Opteron

06.03.2006
AMD bringt heute drei neue Varianten des Server-Prozessors "Opteron" heraus, um weitere Anteile an einem Markt zu gewinnen, der einst exklusiv von Intel bedient wurde.

Die drei neuen Dual-Core-CPUs mit den Typenbezeichnungen "185", "285" sowie "885" takten mit 2,6 Gigahertz und sollen gegenüber den bisherigen Spitzenmodellen mit 2,4 GHz Takt laut Product Marketing Manager Brent Kerby zwischen vier und 15 Prozent mehr Leistung bringen. Die Ankündigung erfolgt strategisch einen Tag, bevor Weltmarktführer Intel sein Developer Forum (IDF) in San Francisco eröffnet. Intel hatte am Freitag eine Umsatzwarnung ausgegeben, unter anderem weil es im Desktop-Markt Anteile an AMD verloren hat (siehe "Intel senkt Umsatzprognose").

Der 185 ist für Uniprozessor-Server gedacht und sollen binnen 30 Tagen zu haben sein; dann soll auch sein Preis feststehen. Der Zweiwege-Chip 285 kostet 1051 Dollar, die Vier/Acht-Wege-Ausführung 885 schlägt mit 2149 Dollar zu Buche (jeweils bei Abnahme von 1000 Stück). Wie ihre Vorgänger genehmigen sich die Chips 95 Watt Leistungsaufnahme.

Neben diesen Mainstream-Versionen hat AMD noch diverse Spezialvarianten des Opteron im Programm. Jeweils rund ein Vierteljahr nach Einführung neuer Modelle folgt eine hocheffiziente "HE"-Variante mit 400 Megahertz weniger Taktfrequenz, dafür aber nur 55 Watt Stromverbrauch. Für HP und IBM gibt es voll getaktete Versionen mit 68 Watt Leistungsaufnahme für den Einbau in Bladeserver; Sun Microsystems erhält eine 200 MHz schnellere Ausführung, die maximal 120 Watt schluckt.

Später in diesem Jahr bringt AMD nach Angaben des Branchendienstes "Cnet" die neuen "Rev-F"-Varianten des Opteron heraus. Diese werden erstmals die neuen Virtualisierungs- beziehungsweise Sicherheitstechniken "Pacifica" und "Presidio" enthalten und DDR2-Hauptspeicher unterstützen. Intel hatte den Wechsel von DDR (Double Data Rate) zu DDR2 schon vorher vollzogen und steigt nun bereits um auf "FB-DIMMs" (Fully Buffered Dual Inline Memory Modules). Diese verwenden die gleichen Module wie DDR2, nutzen aber ein neues serielles Interface mit weniger, aber schnelleren Leitungen statt mehr paralleler.

AMDs Prozessoren haben einen internen Memory-Controller und können Daten zum Speicher mit voller CPU-Geschwindigkeit übertragen (siehe "AMD kontert Intels Performance-Versprechungen"). (tc)