AMD bekommt Rückendeckung für Einheitssockel "Torrenza"

21.09.2006
Immer mehr Hersteller erwärmen sich offenbar für das von AMD unter dem Namen "Torrenza" vorgestellte Konzept eines Einheitssockels für unterschiedliche Prozessoren.

Mit Torrenza könnten zukünftig interessante neue Hardware-Designs entstehen. Beispielsweise könnten in einem Server mit vier CPU-Sockeln zwei mit Koprozessoren für spezielle Aufgaben wie Videokodierung bestückt werden. Ebenfalls denkbar wäre eine Kombinations aus AMD-Opterons mit Allzweck-Prozessoren anderer Anbieter, um zum Beispiel verschiedene Arten von Software parallel zu fahren.

"Wir haben hier ein System, dessen Leistung man auf einen erstaunlichen Grad erhöhen könnte", sagt dazu etwa Bernie Meyerson, Vice President bei IBM für strategische Allianzen und Chief Technology Officer. "Das ist etwas von sehr großer Bedeutung."

Neben der IBM wollen auch Sun Microsystems, Cray und Fujitsu-Siemens Computers das Torrenza-Konzept unterstützen - wenngleich diese Hersteller auch noch keine konkreten Produktpläne in der Schublade haben. AMD jedenfalls sieht sich mit der Lizenzierung seiner Sockel-Specs im Vorteil gegenüber Intel, das anderen Unternehmen nicht dabei hilft, ihre Produkte in die gleichen Sockel zu packen wie Intels.

Ein Intel-Sprecher wollte Torrenza nicht speziell kommentieren, verwies aber darauf, dass seine Firma bei anderen Brancheninitiativen mitmache, die Verbindungen zwischen Chips innerhalb eines Rechners entwickelten. Diese stünden interessierten Herstellern kostenlos zur Verfügung. AMD hingegen verlangt für die Nutzung von Torrenza eine Lizenzgebühr (in unbekannter Höhe).

Eine potenzielle Gefahr von AMDs Initiative könnte es sein, dass Wettbewerber darüber ihre Kosten verringern könnten. "Einige meinen, es ist riskant, dies zu machen", erklärte AMDs Senior Vice President Marty Seyer. "Wir denken, es ist riskant, es nicht zu tun." (tc)