"Auf Grund starker Kundennachfrage" sei das digitale Lesegerät derzeit nicht lieferbar, heißt es auf der amerikanischen Plattform des Internet-Einzelhändlers. Bereits innerhalb weniger Stunden sei das Gerät nicht mehr verfügbar gewesen, berichtet das Internet-Journal "Engadget". Interessierte Kunden könnten aber eine Bestellung aufgeben und sich ein Gerät reservieren. Ab Ende des Monats würden die elektronischen Bücher wieder ausgeliefert, heißt es bei Amazon.com.

Der Kindle ist seit vergangenem Montag vorerst nur in den USA für einen Preis von 399 Dollar auf dem Markt. In welcher Stückzahl das Gerät an den Start ging, hat Amazon bislang allerdings nicht bekannt gegeben. Mit dem Kindle lassen sich Bücher und Tageszeitungen über eine schnelle Mobilfunktechnik in weniger als einer Minute drahtlos herunterladen und auf einem Schwarz-weiß-Display aus so genannter elektronischer Tinte ("E-Ink") lesen. Insgesamt sollen 90.000 Bücher, darunter viele Bestseller, sowie aktuelle Tageszeitungen für das 300 Gramm schwere Gerät digital verfügbar sein.

Die Lieferknappheit dürfte viele Branchenbeobachter überraschen, die den potenziellen Erfolg des Kindle eher skeptisch eingeschätzt hatten. Die Blütezeit erlebten E-Book-Geräte vor rund zehn Jahren, als die Digitalisierung von Büchern und anderen Inhalten voranging. Doch trotz vielen Engagements und ambitionierter Projekte wurden die Geräte von den Kunden kaum angenommen. Insgesamt wurden bis heute rund 100.000 E-Book-Reader verkauft. Branchenbeobachter bemängeln beim Kindle neben dem als hoch eingeschätzten Preis auch, dass Nutzer für Inhalte wie Blogs oder Online-Nachrichten, die im Internet frei erhältlich sind, bei Amazon bezahlen müssen. (dpa/tc)