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Amazon will 1300 Mitarbeiter entlassen

31.01.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Online-Händler Amazon ist unter Druck geraten: Um noch in diesem Jahr endlich einen Pro-Forma-Profit ausweisen zu können, will die US-Company 15 Prozent ihrer 8500 Mitarbeiter entlassen. Dabei handelt es sich um die größte Stellenkürzung in der Geschichte des Unternehmens. Zudem warnte die Company vor einem um zehn bis 17 Prozent geringeren Umsatzwachstum für das Geschäftsjahr 2001, als zunächst erwartet.

Gleichzeitig gab Amazon sein Ergebnis für das vierte Fiskalquartal bekannt. Der Nettoverlust kletterte von 323,2 Millionen Dollar im vierten Quartal 1999 auf 545,1 Millionen Dollar in den letzten drei Monaten des vergangenen Geschäftsjahres. Das operative Defizit fiel mit 90,4 Millionen Dollar oder 25 Cent je Aktie etwas besser aus als erwartet. Analysten waren von einem Minus von 26 Cent pro Anteilschein ausgegangen. Der Umsatz des in Seattle, Washington, ansässigen Unternehmens lag mit 972,4 Millionen Dollar im Rahmen der von Amazon vor kurzem gesenkten Prognose und um 44 Prozent über den Vorjahreseinnahmen. Alarmiert zeigten sich die Marktbeobachter angesichts des langsameren Wachstums in Amazons Kerngeschäft mit Büchern, Musik und Videos: Der Umsatz lag hier mit 512 Millionen Dollar um lediglich elf Prozent über dem vierten Quartal 1999. Außerhalb der USA legte das Unternehmen um 104 Prozent auf 145 Millionen Dollar zu.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2000 wies Amazon einen Nettoverlust von 1,41 Milliarden Dollar aus. Ein Jahr zuvor lag das Minus bei 720 Millionen Dollar. Der Umsatz wuchs um 68 Prozent auf 2,76 Milliarden Dollar. Amazon-Chef Jeff Bezos erklärte, derzeit verfüge das Unternehmen über 1,1 Milliarden Dollar in bar. Ende 2001 will er noch 900 Millionen Dollar in der Kasse der Company haben.

Der Kurs der Amazon-Aktie, der am Dienstag im regulären Handel um 5,9 Prozent auf 18,94 Dollar gesunken war, sank nachbörslich auf 17,94 Dollar.