Amazon wächst mit skalierbarer IT

12.05.2005
Von Jörg auf
In einer geclusterten Linux-Umgebung mit Oracle-Datenbank verwaltet Amazon.com seinen gigantischen Datenbestand (IT-Architektur für E-Commerce-Riesen Teil 2).

Hier lesen Sie ...

  • wie Amazons IT das schnelle Wachstum des Unternehmens gemeistert hat;

  • woraus sich die geclusterte IT-Architektur zusammensetzt;

  • wie der Online-Händler die Warenströme vom Lieferanten zum Kunden steuert.

Was dem Online-Versandhändler Amazon heute einen Verlust von Hunderttausenden Euro bringen würde, war 1995 kein Problem: Die Web-Seite war für eine halbe Stunde offline. Amazons Chefprogrammierer schleppte im Gründungsjahr der Firma den einzigen Sun-Server noch persönlich in seinen Honda, um ihn in die neuen Geschäftsräume zu transportieren. Damals wie heute setzte der Katalog auf einer Oracle-Datenbank auf.

Foto: Amazon
Foto: Amazon

Über die Jahre wuchs mit den Anforderungen auch die Kapazität der Maschinen. Wo zunächst Alpha Server von Digital Equipment die Bestellungen sortierten, setzte CEO Jeffrey Bezos drei Jahre nach der Firmengründung auf einen Sun-Starfire mit Solaris-Betriebssystem. Die Firma war innerhalb der kurzen Zeit von elf auf über 1000 Mitarbeiter angewachsen, vier Millionen Kunden bestellten regelmäßig bei Amazon. Die Freude an der Sun-Hardware währte jedoch nicht lange, schon ein Jahr später ging Amazon eine Kooperation mit Hewlett-Packard ein. Seit dieser Zeit stattet HP Amazon mit Hardwarelösungen aus. Auf den Servern läuft seither Linux. Für jeden Dollar, so CIO Rick Dalzell, den Amazon in neue Hardware stecke, spare es zehn Dollar an Instandhaltungs- und Lizenzgebühren.

Das Volumen der Suchanfragen und der Datenbank verdoppelte sich bis 2002 jedes Jahr. Damals umfasste Letztere 10 Terabyte und zählte bereits zu den fünf weltgrößten Datenbanken. Sie ist das Herz von Amazon, an diesem Kulminationspunkt laufen alle Bemühungen zusammen. Bestellungen, Kundendaten, Produktbestandsdaten: Das Data Warehouse ist mit fast jedem System innerhalb des Unternehmens verbunden. Zu Spitzenzeiten greifen über 1000 Mitarbeiter auf die Daten zu.