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Mehr Eigenmarken

Amazon-Wachstum erschreckt die Konkurrenz

21.09.2009
Von pte pte
Vor 15 Jahren wurde Amazon als Internet-Buchhandlung gegründet, heute gibt es kaum mehr etwas, dass nicht auf der Einkaufsplattform angeboten wird. Nun kommen die Eigenmarken.

Neben Büchern, CDs und DVDs kann man von Spielzeug über Windeln bis hin zum Ersatzteil für das Auto alles bei Amazon bestellen. "Amazon hat sich in der Wahrnehmung der Kunden vom Buchhandel zu einem generellen Online-Händler entwickelt und das ist natürlich eine sehr vorteilhafte Situation", so Scot Wingo von ChannelAdvisor, einem Unternehmen, dass Händlern wie Wal-Mart den Einstieg ins Online-Geschäft erleichtern möchte, gegenüber der "New York Times". Wingo erwartet, dass im kommenden Jahrzehnt E-Commerce bereits 15 Prozent des weltweiten Handels ausmachen könnte. "Wenn Amazon seine Marktanteile weiter ausbauen kann, und ich sehe ehrlich gesagt nichts, das diese Entwicklung stoppen kann, dann ist das schon erschreckend", so Wingo.

In den vergangenen Jahren konnte Amazon deutlich wachsen und zog dabei vor allem Kunden von eBay ab. Der konventionelle Handel ist von dieser Entwicklung stark beeinträchtigt. Während große Ketten versuchen, ihre Strategie umzustellen, fürchten kleinere Geschäfte für Sportwaren, Schmuck oder ähnliches um ihre Existenz. Ähnlich wie kleine Buchhandlungen oder Videotheken könnten sie vom Online-Handel verdrängt werden. Denn auch die Krise konnte Amazon kaum etwas anhaben. Während der Verkauf von CDs, Büchern und DVDs stagnierte, konnten andere Bereiche des Unternehmens um 35 Prozent oder etwa zwei Milliarden Dollar wachsen.

Die Ambitionen, sämtliche Produktkategorien abdecken zu wollen, scheinen ungebremst. Erst kürzlich hat Amazon seine eigene Linie von Elektronikzubehör vorgestellt, Geschmeide gibt es auch von Amazon. Zudem bietet der Konzern eine eigene Marke an Halshaltsgegenständen an. Neben der Übernahme von anderen Online-Händlern lohnt sich für Amazon außerdem der Verkauf von Waren anderer Händler. Diese Third-Party-Transaktionen bringen dem Unternehmen 15 Prozent Anteil an jedem Verkauf. Gleichzeitig ist Amazon dabei, sein weltweites Vertriebsnetz auszubauen, um Waren schneller zu den Kunden bringen zu können. (pte)