Aktienkurse ziehen nach Quartalsberichten an

Amazon und Ebay bauen die Führung aus

09.05.2003
MÜNCHEN (CW) - Während die Old Economy schwächelt, nutzten zwei relativ junge Unternehmen die Gunst der Stunde: Die Quartalszahlen von Ebay und Amazon fielen erneut besser als erwartet aus.

Amazon hat es im Eingangsquartal 2003 geschafft, den ersten Berichtszeitraum außerhalb der Weihnachtssaison mit Umsätzen von mehr als einer Milliarde Dollar abzuschließen. Konkret beliefen sich die Einnahmen von Januar bis März auf 1,08 Milliarden Dollar, ein Anstieg von 28 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dabei wuchs die Region Nordamerika um 13 Prozent auf 705 Millionen Dollar, die internationalen Umsätze kletterten gar um 45 Prozent auf 379 Millionen Dollar.

Unter dem Strich blieb ein Nettominus von zehn Millionen Dollar. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatten sich die Verluste auf 23 Millionen Dollar belaufen. Nach Pro-forma-Zahlen verzeichnete Amazon einen Gewinn von 40 Millionen Dollar nach einem Verlust von fünf Millionen Dollar vor einem Jahr. Damit konnte die Company deutlich besser als von den Analysten erwartet abschließen.

Für den laufenden Berichtszeitraum rechnet das Unternehmen nun mit Umsätzen von einer bis 1,05 Milliarden Dollar, was mindestens 25 Prozent besser wäre als im zweiten Quartal des Vorjahres. Zudem wurde ein operativer Gewinn von 45 bis 60 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Im Gesamtjahr sollen sich die Einnahmen auf 4,7 Milliarden Dollar summieren, das operative Ergebnis soll um über 50 Prozent auf 275 Millionen Dollar gesteigert werden.

Auch Wettbewerber Ebay setzte nach einem sehr guten ersten Quartal die Erwartungen für das Gesamtjahr herauf. Die Company rechnet mit Einnahmen von 2,05 Milliarden Dollar im Jahr 2003, rund 150 Millionen Dollar mehr als in den bisherigen Prognosen. Zwar kommt Ebay damit nicht an Amazon heran, dafür prognostiziert das Auktionshaus einen Nettogewinn von 1,27 Dollar pro Aktie, was mehr als 425 Millionen Dollar bedeuten würde.

Grund für den Optimismus bildeten die Zahlen des ersten Quartals, die sich sehen lassen konnten. Die Einnahmen stiegen um 94 Prozent auf 476,5 Millionen Dollar, wozu allerdings auch die Übernahme des Online-Bezahldienstes Paypal beigetragen hat, der 93 Millionen Dollar umsetzte. Ohne diese Transaktion konnte der Umsatz um immer noch stattliche 56 Prozent gesteigert werden.

In den USA legte der Transaktionsumsatz um 49 Prozent auf 234,9 Millionen Dollar zu, die internationalen Ebay-Sites verzeichneten sogar einen Zuwachs von 166 Prozent auf 137,5 Millionen Dollar. Der Nettogewinn der Company belief sich dank 31 Millionen aktiven Nutzern auf 104 Millionen Dollar, was 119 Prozent mehr waren als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. (ajf)

Abb: Die Ebay-Aktie

Das Auktionshaus ist an der Börse rund 29 Milliarden Dollar wert. Quelle: comdirect