Digitaler Sprachassistent

Amazon bringt sprachgesteuerten Assistenten Echo nach Deutschland

14.09.2016
Amazon wird seinen smarten Lautsprecher Echo auch in Europa als persönlichen digitalen Alltagsassistenten im Haushalt anbieten. In "diesem Herbst" soll der vernetzte Lautsprecher mit Sprachsteuerung in Deutschland erstmals außerhalb des englischsprachigen Sprachraums auf den Markt kommen, kündigte Amazon-Manager David Limp am Mittwoch in London an. Außerdem soll das Amazon-Gerät dann in Großbritannien verfügbar sein.
Amazon Echo soll im November für 179 Euro (129 Euro für Prime-Mitglieder) erhältlich sein.
Amazon Echo soll im November für 179 Euro (129 Euro für Prime-Mitglieder) erhältlich sein.
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Echo wurde vor zwei Jahren in den USA eingeführt. Er ist mit der Spracherkennungstechnologie Alexa von Amazon ausgestattet, die mit Lösungen wie Google Now, Siri von Apple und Cortana von Microsoft konkurriert. Dank offener Schnittstellen kann der Lautsprecher nicht nur auf Zuruf Musik abspielen, sondern auch verschiedenste Aufgaben erledigen: Etwa einen Wecker stellen, eine Einkaufsliste ergänzen, ein Taxi rufen oder alle möglichen Fragen mit Hilfe von Internet-Quellen wie der Wikipedia beantworten. Echo kann außerdem zur Kontrolle des Smarthome genutzt werden und beispielsweise die Beleuchtung steuern oder das Garagentor öffnen. Zum Geschäftsmodell gehört auch, dass per Sprachbefehl Waren bei Amazon bestellt werden können.

Unter den Partner zum Start in Deutschland sind die Taxi-App "MyTaxi", die Musikdienste Spotify und TuneIn, der Heizungs-Vernetzer Tado, die Rezepte-Portale Chefkoch.de und Kitchen Stories sowie Medien wie "Bild", "Tagesschau.de", n-tv und "Spiegel Online".

Mit Echo dringt Amazon ins Wohnzimmer und damit in den stationären Einsatz der digitalen Assistenten vor.
Mit Echo dringt Amazon ins Wohnzimmer und damit in den stationären Einsatz der digitalen Assistenten vor.

Mit Echo und Alexa habe man drei fundamentale Trends im modernen Computing zusammengeführt, sagte Amazon-Manager Limp. Das seien maschinelles Lernen, Cloud-Computing und die Steuerung per Sprache. Bei der Spracherkennung habe Amazon die Herausforderung bewältigt, die Spracheingaben auch richtig zu verstehen, wenn der Lautsprecher mit seinen sieben Mikrofonen in einer lauten Umgebung aufgestellt wird oder laut Musik abspielt.

Außerdem habe man große Fortschritte in der Interpretation natürlicher Sprache gemacht, betonte Limp. Wenn man Alexa etwa die Frage stelle: "Wann spielen die Spurs das nächste Mal?", sei das System inzwischen in der Lage zu verstehen, dass es dabei um den Fußballverein Tottenham Hotspurs in der britischen Premier League gehe.

Limp ging auch auf Datenschutzbedenken gegenüber Echo ein, weil das Gerät ständig auf die Eingabe des Aufwach-Worts "Alexa" hört. Zum einen verfüge der Lautsprecher über einen Knopf, mit dem man die Mikrofone abstellen könne. Wenn der Lautsprecher auf eine Spracheingabe warte, werde dies mit einem blauen Licht deutlich signalisiert. Die Anwender könnten sich außerdem im Web alle aufgezeichneten Spracheingaben anhören und auf Wunsch komplett löschen.

Amazon Echo Dot besitzt keinen eigenen Lautsprecher, ist aber bei ähnlichen Funktionen deutlich billiger als das Echo.
Amazon Echo Dot besitzt keinen eigenen Lautsprecher, ist aber bei ähnlichen Funktionen deutlich billiger als das Echo.
Foto: Amazon

In Deutschland soll der Echo-Lautsprecher rund 180 Euro kosten und zunächst eingeschränkt auf Einladung vertrieben werden. Als zweites neues Produkt bringt Amazon das Gerät Echo Dot heraus. Dieses ermöglicht für weniger als 60 Euro beispielsweise die Steuerung der heimischen Stereoanlage und kann ebenfalls auf alle Fähigkeiten von Alexa zugreifen. Beide Geräte sind laut Amazon nur auf Einladung (anzufordern unter www.amazon.de/echo bzw. www.amazon.de/echodot) erhältlich und werden ab dem kommenden Monat ausgeliefert. (mb mit Material von dpa)