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Paketversand

Amazon beauftragt auch den Post-Konkurrenten Hermes

29.04.2009
Von pte pte
Rund eine Dekade hat die Deutsche Post den Vertrieb von Amazon-Paketen exklusiv durchgeführt. Nunmehr bekommt sie Konkurrenz durch Hermes.

So wird in Zukunft auch der alternative Anbieter Hermes mit Auslieferungen an die deutsche Kundschaft betreut, wie die "Welt" berichtet. Einer Amazon-Sprecherin zufolge sollen die Paketmengen zwischen den beiden Logistikkonzernen aufgeteilt werden. Für die Post-Tochter DHL bedeutet der Teilverlust des Amazon-Versands einen herben Rückschlag, ist der Onlinehändler doch einer der größten Kunden des Unternehmens. Die Hermes Logistik Gruppe (HLG) macht im Konkurrenzkampf innerhalb der Zustellungsbranche hingegen einen Satz nach vorne.

"Wir bieten einige Services wie etwa den Mehrfachversand an, die bei der DHL nicht vorzufinden sind", erklärt Hermes-Sprecher Martin Frommhold im Gespräch mit pressetext. Für das Unternehmen bedeute jeder Neukunde einen Erfolg. Darüber hinaus sei Amazon eine starke Marke. "Es ist selbstverständlich, dass wir an solchen Kunden interessiert sind", meint Frommhold. So sind Versandhäuser mit deutlichem Abstand das wichtigste Geschäftsfeld der HLG. Neben dem Internethändler ist der Konzern für eine Reihe weiterer Versandhäuser tätig. Innerhalb eines Jahr liefert Hermes rund 246 Millionen Pakete aus. "Etwa 220 Millionen Sendungen davon entfallen auf Versandhäuser", betont Frommhold gegenüber pressetext.

In Deutschland liegt das Unternehmen im Privatpaketbereich hinter Marktführer DHL auf Platz zwei. Durch das Amazon-Engagement macht es zudem weitere Marktanteile gut. "Wir versuchen uns erfolgreich zu behaupten. Die DHL verfügt jedoch noch über einige mitunter gesetzlich bedingte Vorteile", so Frommhold gegenüber pressetext. Amazon zufolge ist eine gleichzeitige Zusammenarbeit mit beiden Versanddienstleistern geplant. Während sich die Post dazu bislang nicht äußern wollte, streicht der Internethändler hervor, in Europa mehrere Logistikkonzerne mit dem Versand beauftragt zu haben. Vorerst soll Hermes mit einem Volumen von fünf Millionen Paketen betreut werden. In den kommenden zwei Jahren werde der Umfang schließlich auf das Dreifache ausgeweitet. (pte)