ADSL wird für Zugang zum Internet eingesetzt

Alte Technologie erwacht zu neuem Leben

02.08.1996

Vor fünf Jahren haben die regionalen Bell-Unternehmen ADSL für Video on demand und andere videobasierende Dienste ins Auge gefaßt, weil ADSL Breitbandservices über lokale Kupferschleifen anbietet. Bald hat sich jedoch die Aufmerksamkeit der Industrie auf Kabelmodems und Glasfasertechnologie verlagert. Heutzutage verlangen allerdings remote angebundene Anwender vermehrt nach einem schnelleren Zugang zum Internet. Diese Forderung hat zur Wiederbelebung von ADSL geführt.

Verschiedene Unternehmen hegen ADSL-Pläne oder bieten bereits Produkte an: Die Bellsouth Telecommunications Inc. in Atlanta etwa will bis Mitte 1997 ADSL-Services offerieren. AT&T Paradyne hat kürzlich "Rate-ADSL" vorgestellt, das Carriern verschiedene Übertragungsraten ermöglicht. Einige andere Großunternehmen wie Alcatel Telecom, Cisco Systems, General Datacomm und NEC präsentierten entsprechende Produkte auf der Telekommunikationsmesse Supercomm in Dallas.

ADSL arbeitet mit unterschiedlichen Bandbreiten. So fließen die Informationen zum Benutzer mit bis zu 6 Mbit/s, auf dem Rückweg vom Anwender zum Carrier wird lediglich mit 640 Kbit/s übertragen. Diese schnelle Lösung für die letzte Meile ist darüber hinaus preiswerter als Glasfaser. "ADSL hat Potential", glaubt Mike Randolph, Betriebsleiter bei Community Service Communications, einem lokalen Access-Provider in Maine. Allerdings warte sein Unternehmen auf Standards und sinkende Preise.

Bis zum Ende 1997 erwartet Steve Sazegari, Führungskraft bei Tele Mac in Foster City, Kalifornien, einen Preisverfall von rund 3000 auf knapp 500 Dollar.