Java-Server als Dreingabe zum Betriebssystem

Allianz zwischen HP und Bea trägt Früchte

27.09.2002
MÜNCHEN (CW) - Nach dem Ende seines J2EE-Application-Servers (Java 2 Enterprise Edition) "Netaction" wird HP künftig das hauseigene Unix-Derivat "HP-UX 11i" weltweit im Bundle mit "Weblogic 7" von Bea Systems ausliefern. Zudem stimmen die Hersteller weitere Produkte aufeinander ab.

Nach dem offiziellen Aus für Netaction im Juli setzt HP nun auf die langjährige Partnerschaft mit Bea Systems. Erstes Ergebnis ist das integrierte Paket aus HP-UX 11i und der zunächst kostenlosen "Advantage Edition" des Weblogic-Servers. Nach Ablauf von sechs Monaten müssen Benutzer dann eine Lizenz erwerben. HP-Kunden, die die neueste Version des Unix-Derivats bereits im Einsatz haben, können den J2EE-Server auch nachträglich installieren. Für einen Systemwechsel von Netaction zu Bea haben beide Unternehmen zudem Migrationswerkzeuge im Portfolio.

Schnittstellen zu Openview

HP kündigte außerdem eine engere Verzahnung zwischen dem System-Management-Framework"Openview" und dem Java-Server an. So lasse sich zur Transaktionsüberwachung von Anwendungen auf Weblogic 6.x und 7 das Werkzeug "Openview Transaction Analyzer" verwenden oder per "Openview Smart Plug-in" ein Monitoring der Server-Infrastruktur vornehmen. Demnächst soll Weblogic mit allen HP-Betriebssystemen - inklusive Nonstop Kernel, Open VMS, Tru 64, Windows 2000 und Linux - erhältlich sein.

Bundlings mit anderen Plattformen sind laut Bea nicht geplant. HP seinerseits scheint allerdings mit Bea-Konkurrent IBM an einem ähnlichen Angebot zu arbeiten. So hieß es aus der IBM-Zentrale, dass HP-UX mit dem J2EE-Server "Websphere" sowie der DB2-Datenbank gebundelt vermarktet werden solle. Zudem stehen HP und Bea mit ihrer Taktik nicht allein: So offeriert Sun eine abgespeckte Ausgabe des "Sun ONE Servers" mit Solaris 9 und Hardware. Microsoft hat spätestens mit dem .NET-Server seine Middleware und Windows vereint. (as)