Allianz spürt dem Befinden der Kunden nach

19.02.2003
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IT-Projekte brauchen ein klares Anwendungsziel und müssen sich lohnen. Die Business-Intelligence-Lösung der Allianz Versicherungs AG erfüllt beide Bedingungen. Trotzdem hätte sie heute kaum Chancen auf Verwirklichung - wegen ihres Umfangs. Doch gerade deshalb gelang dem Versicherer ein „geschlossener Kreislauf“.

Foto: Photodisk

Mit Kfz-, Hausrat- und Rechtsschutzversicherungen ist derzeit schlecht Geld zu verdienen. Für das reine Versicherungsgeschäft musste die Allianz Sachgruppe Deutschland im vergangenen Jahr schon zum dritten Mal hintereinander einen Verlust bilanzieren, so Wolfgang Heilmann, Leiter Unternehmenskommunikation. Verantwortlich dafür seien jedoch eher die - durch die Naturkatastrophen der vergangenen Jahre in die Höhe getriebenen - Versicherungsleistungen als sinkende Beiträge. Letztere hat der Sachversicherer stabil halten können - auch dank eines vor sieben Jahren in Angriff genommenen Systems zur Bestandssicherung und -ausschöpfung im Privatkundensektor.

Zeitsprung zurück ins Jahr 1996: Über mehr als 30 Monate hinweg hatte die Allianz Versicherungs AG beobachtet, wie im Privatbereich die Zahl der Kündigungen zu- und der Zuwachs bei den Neuverträgen abnahm, so dass der Bestand unter dem Strich schrumpfte. Können wir frühzeitig erkennen, welcher Kunde gerade darüber nachdenkt, seinen Vertrag zu stornieren? Diese Frage ließ Hjalmar Heinen nicht in Ruhe. Hätten die Agenturen diese Information, so schlussfolgerte der für das Privatkundengeschäft zuständige Leiter Zentrale Aufgaben, könnten sie rechtzeitig versuchen, den betreffenden Kunden zu „stabilisieren“.

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