Allianz gegen Uebernahme von Intuit Microsoft-Konkurrenten fuettern US-Kartellamt mit Argumenten

02.12.1994

FRAMINGHAM (IDG) - Microsoft-Konkurrenten haben ein Schreiben verfasst, das der US-Kartellbehoerde FTC neue Theorien ueber die Moeglichkeiten der Gates-Company, den Markt fuer PC-Software, PC- Netze und Online-Services zu monopolisieren, erlaeutern soll. Ziel ist es, die geplante Akquisition des Software-Unternehmens Intuit zu verhindern sowie weiteren derartigen Aktivitaeten Einhalt zu gebieten.

"Wir haben der Federal Trade Commission mit aller Deutlichkeit vor Augen gefuehrt, was im Publishing-, Finanz- und Online-Geschaeft durch Microsofts Dominanz passiert, wenn nicht eingegriffen wird", erklaerte Gary Reback, auf die Software-Industrie spezialisierter Rechtsanwalt bei Wilson, Sonsini, Goodrich & Rosati in Palo Alto, Kalifornien, und einer von drei Verfassern des Dokuments.

Die Justizbehoerde habe das Ausmass der Intuit-Akquisition und die Sorgen der Konkurrenz schlichtweg nicht ausreichend registriert, begruendet Reback den Aufsatz. Das 50seitige Dokument "erlaeutert Microsofts Strategie im Detail". Das Kartellamt muesse das Interesse des Branchenriesen an Uebernahmen angesichts dynamischer und zusammenhaengender Maerkte erkennen. Dadurch, dass die Gates- Company mit dem Desktop-Betriebssystem Windows das gesamte Geschaeft kontrolliere, sei sie in der Lage, Produkte anderer Hersteller zur Bedeutungslosigkeit zu verurteilen.

"Microsoft verfolgt eine raffinierte Strategie, um dieses durchzusetzen", gab Reback zu bedenken. Fuer eine Veroeffentlichung des Werks konnte der Anwalt jedoch nicht gewonnen werden, berichtet die CW-Schwesterpublikation "Computerworld". Unterdessen habe die Justizbehoerde Microsoft mit einer zweiten Anfrage nach Informationen konfrontiert.