Der Markt für Smartphones

Alleskönner mit Schwächen

24.09.2008
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Im Windows-Mobile-Lager wiederum gehört ein Touchscreen fast schon zum guten Ton, Usability à la Apple scheint aber noch immer ein Fremdwort zu sein. Das mag im Business-Umfeld als Nachteil der gewünschten Windows-Funktionalität und der umfangreichen Auswahl an Drittanwendungen toleriert werden, erschwert jedoch die Bemühungen der Hersteller, Privatnutzern einen veritablen iPhone-Killer zu präsentieren. Während Microsoft die Hersteller auf ein höheres Release vertröstet, betreiben diese oberflächliche Kosmetik. Dabei ist insbesondere der Versuch von HTC erwähnenswert, die Komplexität des Windows-Mobile-Betriebssystems mit einer aufgesetzten "TouchFLO"-Oberfläche zu kaschieren. Apropos HTC: Der taiwanische Hersteller ist nicht nur mit einer eigenen Marke sehr erfolgreich vertreten, sondern auch für Carrier wie T-Mobile, Vodafone, O2 oder Orange im OEM-Geschäft aktiv. HTC verdankt diesem Umstand eine rege Nachfrage, da die meisten Smartphones zusammen mit einem Mobilfunkvertrag verkauft werden. Geburtshilfe über ein OEM-Abkommen leistete HTC auch bei Sony Ericsson: Das japanisch-schwedische Joint Venture schwört mit dem neuen Smartphone "Xperia" - dieses folgt auf das eher glücklose "P1i" - seiner eigenen Plattform "UIQ" im Business-Bereich ab und versucht sein Glück im Windows-Mobile-Lager. Eine ähnliche Strategie verfolgt auch Motorola, dessen aktuelle Serie "Moto Q9" nun nicht mehr unter Linux läuft. Auch PDA-Pionier Palm brachte bereits Anfang 2006 ein Windows-Mobile-Modell auf den Markt. Bislang geht der Plan, mit der "Treo"-Reihe und dem neuen "Centro" billige Blackberry-Alternativen anzubieten, jedoch noch nicht so recht auf - das Unternehmen verbuchte einen weiteren Umsatzrückgang und meldete Ende Juni erneut rote Zahlen.