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Julian Assange

Alle Fakten bei Wikileaks haben gestimmt

11.04.2011
Internet-Enthüller Julian Assange hat die Arbeit seiner Plattform Wikileaks gegen den Vorwurf verteidigt, das Leben unter anderem von Soldaten in Konfliktgebieten gefährdet zu haben.

"Zwei Tatsachen sind unbestritten: Es hat alles gestimmt und nicht ein Mensch hat durch unsere Veröffentlichungen körperlich Schaden genommen", sagte Assange am Samstag in London. Er nahm an einer von dem Magazin "New Statesman" initiierten öffentlichen Debatte über den Nutzen von Enthüllungsjournalismus teil.

Wikileaks hatte tausende Geheimdepeschen der vergangenen Jahre unter anderem des US-Außenministeriums veröffentlicht und damit für internationale Verwicklungen gesorgt. "Die meisten Kriege wären unter Umständen nicht geführt worden, wenn es Enthüller gegeben hätte", sagte er. Als Beispiele nannte Assange Vietnam und den Irak-Krieg. Beide seien durch falsche Behauptungen der US-Behörden begünstigt worden.

Der Australier Assange lebt derzeit in Großbritannien und kämpft gegen seine Auslieferung nach Schweden. Die Berufungsverhandlung vor dem High Court in London ist für den 12. Juli angesetzt. Die schwedische Justiz verdächtigt ihn unter anderem der Vergewaltigung. Assange vermutet hinter den Vorwürfen politische Motive. Bis über die Auslieferung entschieden ist, muss er unter strengen Auflagen leben, eine elektronische Fußfessel tragen und sich täglich bei der Polizei melden. (dpa/ajf)